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Die hundertjährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist am Montag in Berlin mit dem Walther-Rathenau-Preis geehrt worden. Die Laudatio hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Friedländers unermüdlichen Einsatz für das Erinnern laut Redetext als Geschenk an die Deutschen bezeichnete. Ohne die Erinnerung an die Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus sei die deutsche Geschichte nicht zu begreifen, sagte Steinmeier. "Die Erinnerung daran darf kein Ende haben, denn ohne sie haben wir keine Zukunft."
Der Preis wird vom Walther-Rathenau-Institut in Berlin vergeben, das nach dem 1922 von Rechtsradikalen ermordeten Außenminister benannt ist. Er war der erste jüdische Außenminister Deutschlands. Friedländer gehört zu den letzten und zugleich bekanntesten Holocaust-Überlebenden. Sie stammt aus einer jüdischen Familie in Berlin, ihre Mutter und ihr Bruder wurden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Friedländer konnte sich zunächst verstecken und untertauchen, wurde aber verraten und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort lernte sie ihren Ehemann Adolf Friedländer kennen, beide überlebten das Lager und emigrierten nach dem Krieg in die USA. Erst nach dem Tod ihres Manns kehrte Friedländer nach Deutschland zurück, um sich der Aufklärung junger Menschen zu widmen. Seit 2010 lebt sie dauerhaft wieder in Berlin.
G.Dominguez--TFWP