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Gute Nachricht für Meeressäuger: Das seit 1986 geltende Walfang-Moratorium bleibt bestehen. Bei einer Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Perus Hauptstadt Lima wurde am Donnerstag (Ortszeit) gar nicht erst über einen Antrag des Karibikstaats Antigua und Barbuda abgestimmt, den kommerziellen Walfang offiziell wieder zuzulassen. Weil es keine Aussicht auf eine Mehrheit gab, zog Antigua und Barbuda den Antrag wieder zurück.
Auch ein Antrag, den Walfang als Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit zu erlauben, wurde noch vor der Abstimmung wieder zurückgezogen. Diesen Antrag hatte das westafrikanische Guinea eingebracht. Unterstützt wurde er auch von der Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea-Bissau und dem Senegal sowie von Kambodscha und dem Karibikstaat St. Kitts und Nevis.
Alle diese Länder hätten keine Walfang-Tradition, sagte die Expertin Roxana Schteinbarg vom Institut für Walschutz in Argentinien. Sie handelten vielmehr im Interesse Japans, das 2019 aus der Walfangkommission ausgetreten war und seitdem für eine Aushöhlung des Walschutzes kämpft.
Stattdessen wurde das Walfang-Moratorium bei der IWC-Jahreskonferenz in Lima mit einer breiten Mehrheit bestätigt. Das sei "eine wichtige und gute Nachricht", erklärte die Expertin Franziska Saalmann von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Deutschland. Gleichzeitig sei es "mühselig, längst Beschlossenes immer wieder verteidigen zu müssen, während die Wale und die Meere insgesamt heute wachsender Bedrohung ausgesetzt sind".
Nicht beschlossen wurde in Lima ein Walschutzgebiet im Südatlantik, das schon seit mehr als 25 Jahren immer wieder auf der Tagesordnung der IWC-Konferenzen steht. Die nötige Dreiviertelmehrheit wurde in diesem Jahr erneut knapp verpasst.
Weltweit betreiben nur noch Japan, Norwegen und Island kommerziellen Walfang. Jedes Jahr werden Schätzungen zufolge 1200 Wale getötet. Bedroht sind die Meeressäuger auch durch den Klimawandel: Einer australischen Studie zufolge ist die Walpopulation im Nordpazifik zwischen 2012 und 2021 aufgrund eines Mangels an Plankton, ihrer Hauptnahrungsquelle, um 20 Prozent zurückgegangen.
M.T.Smith--TFWP