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"Sous le ciel de Paris", "We Are The Champions" und dann ein Stunt à la Hollywood: Mit einem Fahnenmeer, einer riesigen Party und letzten Medaillenauszeichnungen sind die Olympischen Sommerspiele in Paris zu Ende gegangen. Bei der Abschlussfeier am Sonntagabend zogen rund 9000 Sportlerinnen und Sportler - angeführt von ihren Fahnenträgern - ins Stade de France. Einer der Höhepunkte war der Auftritt von US-Superstar Tom Cruise, nachdem IOC-Präsident Thomas Bach die Spiele kurz vor Mitternacht offiziell für beendet erklärt hatte.
Die nächsten Olympischen Spiele werden 2028 in den USA von Los Angeles ausgerichtet. Als Vertreter der kalifornischen Metropole seilte sich Hollywood-Filmstar Cruise wenige Minuten vor dem Ende der Feier vom Dach des Stade de France vor rund 71.000 Zuschauern im Stadion ab und nahm die Olympische Flagge symbolisch in Empfang. Nach einem kurzen Lauf durch die Zuschauermenge wurden Bilder gezeigt, wie der 62-jährige Promi-Schauspieler anschließend mit der Fahne auf einem Motorrad durch das nächtliches Paris rast. Für die symbolische Übergabe des Staffelstabs an Los Angeles hatte Cruise schon vorab Video-Sequenzen auf beiden Seiten des Atlantiks gedreht.
Die Fahne war zuvor zu den Klängen der olympischen Hymne eingeholt und symbolisch von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo an die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, übergeben worden. Der umjubelte französische Schwimmer Léon Marchand, der vier Gold-Medaillen gewonnen und die Olympische Flamme in einer Laterne ins Stade de France getragen hatte, löschte dort die Flamme der Spiele von Paris.
Zuvor hatte IOC-Präsident Bach die Spiele offiziell für beendet erklärt. "Das waren sensationelle Olympische Spiele vom Anfang bis zum Ende", sagte er und fügte mit Blick auf die Seine in der französischen Hauptstadt hinzu. "Oder darf ich sagen: Seine-sationelle Spiele." Mit einer Version des Frank-Sinatra-Klassikers "My Way", gesungen von der Sängerin Yseult, ließen die Veranstalter die Feier ausklingen - mit Blick auf Los Angeles als nächstem Olympia-Ausrichter.
Die Sängerin Zaho de Sagazan hatte die Feierlichkeiten am Sonntag in den Tuileries-Gärten in der Nähe des Louvre-Museums im Zentrum von Paris mit dem französischen Chanson "Sous le ciel de Paris" (Unter dem Himmel von Paris) eröffnet. Dort wurde auch das symbolische olympische Feuer an dem riesigen Ballon, der seit Beginn der Spiele die Olympia-Fans in Paris begeistert hatte, gelöscht.
Die Abschlussfeier im Stade de France, an der auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnahm, begann dann mit der Begrüßung der Sportler im Stadion. Die deutsche Flagge wurde von der Triathletin Laura Lindemann und dem Kanuten Max Rendschmid getragen, die beide Gold gewonnen hatten. An den Olympischen Spielen in der französischen Hauptstadt hatten rund 10.500 Athleten aus 203 Ländern teilgenommen.
Bei der Abschlussfeier, die als Zeichen der Gemeinsamkeit und der einigenden Kraft des Sports angelegt war, traten 270 Darsteller, Akrobaten und Tänzer auf. Riesige Olympische Ringe schwebten in den Abendhimmel empor. Direktor der Show war wie bei der Eröffnungsfeier Thomas Jolly. Der französische Olympia-Organisator Tony Estanguet rief den Athleten zu: "Ihr habt uns glücklich gemacht, ihr habt erreicht, dass wir uns lebendig fühlten - die Welt brauchte das so sehr." Während die Olympia-Eröffnung bei strömendem Regen auf und entlang der Seine stattgefunden hatte, waren es bei der Abschlussfeier im Stadion Temperaturen um die 30 Grad.
Der zweite Teil der Abschlussfeier war mit Spannung erwartet worden. Er wird traditionell von den Organisatoren der nächsten Olympischen Sommerspiele gestaltet. Neben dem Auftritt von Schauspieler Tom Cruise und dem legendären Hollywood-Schriftzug in den Hügeln von Los Angeles zeigten die Amerikaner vor allem ein Mini-Konzert mit Auftritten von Superstars wie der Band Red Hot Chili Peppers, dem Rapper Snoop Dogg und der Sängerin Billie Eilish an einem Pazifik-Strand bei Los Angeles.
Kurz vor Beginn der Abschlussfeiern war es im Zentrum von Paris zu einem Zwischenfall gekommen: Am Nachmittag nahm die Polizei einen Mann fest, der auf den Eiffelturm geklettert war. Nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft handelte es sich um einen britischen Staatsbürger. Er wurde demnach "insbesondere wegen der Gefährdung des Lebens anderer" in Gewahrsam genommen.
Auf Aufnahmen in Onlinediensten war ein Mann mit nacktem Oberkörper zu sehen, der ohne Sicherung auf das Pariser Wahrzeichen klettert. Auf den Bildern befindet sich der Kletterer bereits oberhalb der fünf olympischen Ringe, die über der ersten Aussichtsplattform auf dem Turm angebracht worden waren.
Die Olympischen Spiele waren ansonsten ohne große Zwischenfälle verlaufen. Ein riesiges Polizei- und Armeeaufgebot sorgte für die Sicherheit bei den Spielen, was wegen ihrer Austragung mitten in der französischen Hauptstadt eine riesige Herausforderung war. Im Vorfeld hatte es auch Befürchtungen wegen möglicher Anschlagsgefahren gegeben. Am Ende verlief aber alles friedlich und in ausgelassener Stimmung.
L.Holland--TFWP