Euro STOXX 50
33.2500
Mit gestrecktem Rücken und auf einer Matte kniend hat Indiens Premierminister Narendra Modi am Internationalen Yoga-Tag hunderte Menschen bei einer Massenveranstaltung in der indischen Region Kaschmir durch die Übungen geleitet. Zu der gemeinsamen Yoga-Einheit in der Stadt Srinagar, die wegen Regens drinnen stattfinden musste, kamen am Freitag zahlreiche Regierungsangestellte, Lehrer und Studenten aus der gesamten Region. Nach den Übungen forderte Modi sie auf, Yoga zu einem Teil ihres täglichen Lebens zu machen. "Yoga fördert Kraft, Gesundheit und Wohlbefinden", betonte er.
Die Veranstaltung in der mehrheitlich muslimisch geprägten Region Kaschmir war nicht unumstritten. "Dieses Yoga wird unseren Kindern aufgezwungen, um die nächsten Generationen kulturell zu verändern und ihren Verstand zu kontrollieren", sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist eine Zumutung für uns."
Zwar ist Yoga an sich keine religiöse Praxis, allerdings hat es seinen Ursprung in der Hindu-Philosophie. Der Gott Shiva soll der erste Yogi gewesen sein.
Die Bergregion Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben schon zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt. Seit 1989 kämpfen mehrere Rebellengruppen für die Unabhängigkeit der Region oder ihren Anschluss an Pakistan. In dem Konflikt gab es schon zehntausende Tote.
2019 hatte die indische Regierung Kaschmirs Sonderstatus aus der Verfassung gestrichen und das Gebiet unter direkte Kontrolle Neu-Delhis gestellt.
Der 21. Juni wurde vor zehn Jahren zum Internationalen Yoga-Tag erklärt. Seitdem hat Indiens Premierminister Modi an symbolträchtigen Orten im ganzen Land und im vergangenen Jahr auch am UN-Hauptsitz in New York gemeinsam mit hunderten Menschen Yoga praktiziert.
J.Barnes--TFWP