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Die Drehbuchautoren der US-Film- und Fernsehindustrie haben ihren monatelangen Streik am Mittwoch beendet und nehmen ihre Arbeit wieder auf. Die mächtige Autorengewerkschaft WGA erklärte, sie habe eine Einigung mit dem Industrieverband AMPTP erzielt. Die Gewerkschaft empfahl ihren 11.500 Mitgliedern, die Vereinbarung mit den großen Studios und Streaming-Anbietern anzunehmen. Die Schauspieler, die sich Mitte Juli dem Streik der Autoren angeschlossen hatten, streiken vorerst jedoch weiter.
Die Drehbuchautoren waren Anfang Mai in den Streik getreten. Sie forderten bessere Bezahlung, angemessene Erfolgshonorare für Kassenhits und Schutz gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Bilder von Streikposten vor den großen Studios in Los Angeles gingen um die Welt. Mitte Juli traten dann auch die Schauspieler in den Streik. Laut der "Financial Times" hat der Doppelstreik bisher Verluste von mehr als fünf Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) verursacht.
Der Streik der Drehbuchautoren wurde nach der Einigung mit den Studios am Mittwoch um Mitternacht (Ortszeit) formell beendet. Die 11.500 Mitglieder der Autorengewerkschaft sollen nun vom 2. und 9. Oktober darüber abstimmen, ob sie das Angebot der Studios annehmen oder nicht.
Theoretisch kann die Vereinbarung von den Autoren also noch abgelehnt werden - Experten gehen jedoch von einer Zustimmung aus. Der Vorstand der Gewerkschaft stimmte nach eigenen Angaben einstimmig dafür, den Mitgliedern eine Annahme der Vereinbarung zu empfehlen.
Die Arbeit an lahmgelegten Film- und Fernsehprojekten in Hollywood könnte direkt nach der Urabstimmung fortgesetzt werden. Auch Late-Night-Shows, deren Autoren ebenfalls streiken, dürften noch im Oktober wieder auf Sendung gehen.
Wie aus von der Gewerkschaft veröffentlichten Einzelheiten der Vereinbarung hervorgeht, konnten die Autoren ihre Forderungen in den Verhandlungen mit den Studios offenbar weitgehend durchsetzen. Für Autoren einer Serie, die in den ersten 90 Tagen nach ihrer Veröffentlichung von mindestens 20 Prozent der US-Abonnenten eines Streamingdienstes angesehen wird, soll es künftig Bonuszahlungen geben. Vereinbart wurden auch Regelungen für den Einsatz von KI.
Am Sonntag hatte die Gewerkschaft bereits eine Grundsatzeinigung mit den Studios verkündet. "Wir können mit großem Stolz sagen, dass dieses Abkommen außergewöhnlich ist - mit deutlichen Gewinnen und Schutz für Autoren in allen Bereichen", hieß es in der Erklärung. Der Ankündigung waren fünf Tage intensiver Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Studios vorausgegangen.
Mit der Einigung bei den Drehbuchautoren wachsen auch die Hoffnungen auch auf eine Einigung zwischen den Studios und den ebenfalls streikenden Hollywood-Schauspielern - und damit auf eine Wiederaufnahme der seit Monaten unterbrochenen Dreharbeiten zu zahlreichen Filmen und Serien. Beobachter gehen davon aus, dass die Verhandlungen mit der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA aber mindestens noch mehrere Wochen dauern werden.
Einem Streikposten der Schauspieler vor dem Netflix-Studio schlossen sich am Dienstag auch Drehbuchautoren an. "Unser Streik ist vorbei. Aber der Kampf geht weiter, bis die Schauspieler ihren Deal bekommen", sagte WGA-Mitglied Vinnie Wilhelm. "Ohne die Unterstützung der Schauspieler wäre der Deal, den wir bekommen haben, nicht möglich gewesen."
A.Williams--TFWP