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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich für die Einführung eines Veteranentags in Deutschland ausgesprochen, um dem Einsatz von Soldatinnen und Soldaten Respekt zu erweisen. Er würde einen solchen Schritt unterstützen, falls es dafür öffentliche Unterstützung gebe, sagte Pistorius am Samstagabend zum Abschluss der Invictus Games in Düsseldorf. Die Initiative für einen solchen Veteranentag müsse aber aus dem Parlament kommen.
Pistorius sagte in einer auf englisch abgehaltenen Pressekonferenz, er wolle "den Rückenwind, der bei den Invictus Games entstanden ist, nutzen, um mehr öffentliches Bewusstsein für die Opfer derjenigen zu erzeugen, die in Uniform dienen". Dazu könnte ein Veteranentag beitragen. Es gehe darum, all jenen, "die ihr Leben riskieren, um Frieden und Sicherheit zu verteidigen", mit "Respekt und Anerkennung" zu begegnen.
Einen ähnlichen Vorschlag hatte kürzlich bereits die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl (SPD), gemacht. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) kündigte an, sich beim Bundestag für eine Einführung eines Veteranentags stark zu machen - "als Zeichen, dass wir die Leistungen, Belastungen und Risiken des soldatischen Dienstes nicht nur sehen, sondern in Dankbarkeit anerkennen", wie er der "Rheinischen Post" vom Sonntag sagte.
Die Invictus Games waren in der Nacht zu Sonntag nach einer Woche Dauer in Düsseldorf zu Ende gegangen. Der internationale Wettkampf für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten endete mit der offiziellen Flaggenübergabe an das nächste Gastgeberland Kanada, wie die Organisatoren und die Bundeswehr im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mitteilten.
Die Invictus Games Foundation veröffentlichte auf X ein Video von der Abschlussrede des britischen Prinzen Harry. Darin bezeichnete der Initiator des Sportwettbewerbs diesen als eine "Plattform für positiven Wandel". "Ihr habt die Herzen der Menschen geöffnet durch Eure Verletzlichkeit, durch Eure Widerstandskraft und durch Eure schieren Fähigkeiten", sagte der Sohn des britischen Königs Charles III. an die Athleten gewandt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zollte den Athletinnen und Athleten in einer Rede bei der Abschlussfeier Respekt. Die Spiele in Düsseldorf seien geprägt gewesen von einem "enorm starken Gefühl der Gemeinschaft und der Solidarität", sagte Steinmeier. "Es ist die Gemeinschaft derer, die sich nicht haben bezwingen lassen. Nicht vom Tod, nicht von ihrer schweren Verwundung an Körper oder Seele."
Damit gäben die Sportlerinnen und Sportler allen ein Beispiel, sagte der Bundespräsident - und fügte an die Teilnehmer gewandt hinzu: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Respekt vor Ihrem Einsatz für Ihr Land und Ihre Landsleute auch nach dem Ende dieser acht Tage mitten in unserer Gesellschaft weiterlebt und wächst."
Prinz Harry hatte die Invictus Games 2014 ins Leben gerufen. Der Sportwettbewerb für Kriegsversehrte findet in der Regel alle zwei Jahre statt und wurde nun erstmals in Deutschland ausgerichtet. Mehr als 500 verwundete, verletzte und erkrankte Soldatinnen und Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen traten in Düsseldorf in zehn Sportarten gegeneinander an. Rund die Hälfte der Wettkämpfer leidet vor allem unter psychischen Schäden.
Für Deutschland nahmen 30 Männer und sieben Frauen an den Invictus Games teil. Sie traten unter anderem in den Disziplinen Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, Rollstuhlbasketball und Sitzvolleyball an. Die nächsten Invictus Games finden im Februar 2025 im kanadischen Vancouver statt.
D.Johnson--TFWP