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Kurz vor Beginn des Filmfestivals in Cannes hat Festivalchef Thierry Frémaux die Wahl des Eröffnungsfilms mit US-Schauspieler Johnny Depp verteidigt. "Ich interessiere mich für Depp ausschließlich als Schauspieler", betonte Frémaux mit Blick auf die juristischen Auseinandersetzungen zwischen dem Hollywoodstar und seiner Ex-Frau Amber Heard, die sich gegenseitig häusliche Gewalt vorwarfen.
Die Filmemacherin Maïwenn, die Depp für ihren Film "Jeanne du Barry" verpflichtet hatte, räumte ein, dass sie sich zeitweise Sorgen wegen Depps Image gemacht habe. "Ich war ziemlich beunruhigt, welche Folgen das für sein Image haben würde", sagte sie. Mit ihrem Film, der eine Liebesgeschichte des alternden Königs Ludwigs XV. erzählt, beginnt am Dienstagabend das Filmfestival.
Erwartet werden in diesem Jahr zahlreiche Hollywood-Stars und ungewöhnlich viele deutsche Filmschaffende. Der deutsche Regie-Altmeister Wim Wenders ist mit zwei Filmen vertreten. Mit "Perfect Days" über einen japanischen Putzmann tritt er im Wettbewerb an, sein Dokumentarfilm "Anselm - Das Rauschen der Zeit" über den Künstler Anselm Kiefer läuft außer Konkurrenz.
Festivalchef Frémaux zeigte sich mit Blick auf mögliche Protestaktionen der Gewerkschaften entspannt. "Wir sind in einem guten Dialog", sagte er. Dennoch hat das Festival Stromgeneratoren für den Fall aufgestellt, dass im Rahmen von Protestaktionen der Strom unterbrochen wird.
Die Schauspielerin Chiara Mastroianni moderiert die Eröffnungszeremonie im Palais du Festival an der Strandpromenade von Cannes. Das Festivalplakat an der Fassade zeigt ein Porträt ihrer Mutter Catherine Deneuve.
Die Goldene Palme wird am am 27. Mai verliehen. Vorsitzender der Jury ist der schwedische Regisseur Ruben Östlund.
H.M.Hernandez--TFWP