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Der britische Prinz Harry und Popstar Elton John sind überraschend zu einer Gerichtsanhörung wegen Verletzung ihrer Privatsphäre in London erschienen. Der in den USA lebende Sohn von König Charles III. und der Musiker nahmen am Montag im Londoner High Court an einer Anhörung zu ihrer Klage gegen den Verlag des "Daily Mail" teil. Der Herzog von Sussex, Elton John und weitere Prominente hatten den Verlag wegen Verletzung ihrer Privatsphäre verklagt.
Der 38-jährige Harry, der nach seinem Rückzug aus dem britischen Königshaus mit seiner Frau Meghan und den beiden gemeinsamen Kindern in Kalifornien lebt, fuhr im Taxi vor dem Gerichtsgebäude vor und saß im Gerichtssaal in einer der hinteren Reihen zwei Sitze neben der Schauspielerin und Mit-Klägerin Sadie Frost.
Die sechs Klägerinnen und Kläger werfen dem Verlag Associated Newspapers (ANL) unter anderem vor, Privatdetektive angeheuert zu haben, um Abhörgeräte in Autos und Wohnungen zu verstecken und illegal private Telefongespräche mitzuschneiden. Der Verlag soll zudem Schmiergelder an Polizisten gezahlt haben, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.
Zu den Klägerinnen und Klägern gehören neben Prinz Harry und Elton John auch die britischen Schauspielerinnen Liz Hurley und Sadie Frost, Johns Ehemann David Furnish und die Mutter eines Mordopfers. Der Anwalt David Sherborne erklärte in einer schriftlichen Eingabe an das Gericht, die Klägerinnen und Kläger seien "auf unterschiedliche Weise" Opfer "zahlreicher rechtswidriger Handlungen" geworden.
Konkret listete er unter anderem das Abhören von Telefonaten und Sprachnachrichten, den Diebstahl von Telefonrechnungen und Patientenakten sowie Einbrüche auf. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1993 und 2011, einige aber auch noch bis 2018, ereignet haben.
In Artikeln der "Daily Mail" enthaltene vertrauliche Informationen hätten nach Angaben von Prinz Harrys Vertretern bei diesem "Verdacht und Paranoia" ausgelöst und dazu geführt, dass Freundschaften zu Bruch gegangen seien, weil "jeder verdächtigt wurde", die Details verraten zu haben, erklärte ein Anwalt des Zeitungsverlags unter Berufung auf die Gegenseite.
Der Verlag weist die Vorwürfe als "unbegründet und höchst verleumderisch" zurück und fordert die Abweisung der Klage. Der High Court hat für die Voranhörung vier Verhandlungstermine bis einschließlich Donnerstag angesetzt.
Harry und Meghan haben seit ihrem Rückzug aus dem Königshaus schon mehrfach britische Medien wegen Verleumdung oder Verletzung ihrer Privatsphäre verklagt. Harrys Mutter Diana war 1997 in Paris auf der Flucht vor Paparazzi ums Leben gekommen.
Seit ihrem Abschied aus der ersten Reihe der Royals sind der Herzog und die Herzogin von Sussex nur noch selten ins Vereinigte Königreich zurückgekehrt, so etwa zur Beerdigung von Harrys Großmutter Queen Elizabeth II. im vergangenen September. Zur Krönungszeremonie von Harrys Vater König Charles III. am 6. Mai sind die beiden eingeladen. Sie haben aber noch nicht öffentlich bekanntgegeben, ob sie die Einladung annehmen.
Über die Teilnahme von Harry und Meghan an der Krönungszeremonie spekulieren britische Medien seit Monaten. In seiner im Januar veröffentlichten Autobiografie hatte Prinz Harry eingeräumt, er habe schon "seit einer ganzen Weile" nicht mehr mit seinem Vater gesprochen. Noch schlechter ist es um Harrys Verhältnis zu seinem älteren Bruder Prinz William bestellt. Laut britischen Medienberichten will Harry in den kommenden Tagen weder seinen Bruder noch seinen Vater treffen.
F.Carrillo--TFWP