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Im Fall der inzwischen bereits seit fast 23 Jahren spurlos verschwundenen zehnjährigen Hilal aus Hamburg hat sich eine weitere Spur als Sackgasse erwiesen. Nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft brachten Untersuchungen mit einem Bodenradar sowie gezielte Grabungen in einem zu einer Kleingartenanlage gehörenden Grundstück im Hamburger Westen am Freitag keine "Beweismittel" zu Tage. Hilals Familie, die weiter auch auf eigene Faust nach Spuren sucht, hatte die Ermittler demnach darauf hingewiesen.
Nach Angaben der Familie hatten sie Hinweise erreicht, wonach auf der Parzelle nahe des Hamburger Volksparks womöglich die sterblichen Überreste des Mädchens vergraben worden sein könnten. Ein auf versteckte Menschenknochen im Erdreich trainierter Archäologie-Spürhand, den die Familie privat einsetzte, sollte dort demnach auch angeschlagen haben. Die Ermittlungsbehörden gingen dem daher nach.
Die Staatsanwaltschaft erklärte dazu am Freitag, es solle "keine Möglichkeit zur Tataufklärung ungenutzt" gelassen werden. Aus diesem Grund sei die neuerliche Grundstücksüberprüfung im Volkspark veranlasst worden. Bereits vor rund vier Jahren hatte die Polizei dort vergeblich ein Areal abgesucht, nachdem sich aus der Aussage eines Zeugen ein Hinweis auf einen möglichen Ablageort für Hilals Leiche ergeben hatte. Damals kam unter anderem ein Leichenspürhund zum Einsatz.
Der Fall der kleinen Hilal gilt als der rätselhafteste Hamburger Kriminalfall der jüngeren Zeit. Das Mädchen war am Mittag des 27. Januar 1999 aus einem Einkaufszentrum gegenüber der elterlichen Wohnung verschwunden, in das es zum Süßigkeitenkauf gegangen war. In dem Einkaufszentrum wurde die Schülerin zuletzt gesehen, ihr anschließendes Schicksal ist trotz intensiver Fahndungsarbeiten und wiederholter Ermittlungsanläufe auch nach nunmehr fast 23 Jahren völlig offen.
2005 hatte ein verurteilter Sexualstraftäter gestanden, das Mädchen entführt und getötet zu haben. Er zog sein Geständnis später aber zurück, die Tat konnte ihm auch nie nachgewiesen werden. Bis heute ist den Ermittlern zufolge unklar, ob er sich lediglich wichtig machen wollte oder tatsächlich Hilals Mörder sein könnte.
2019 hatten eine auf alte Kriminalfälle spezialisierte Cold Case-Einheit der Hamburger Polizei sich noch einmal verstärkt dem Fall zugewandt und war in diesem Zusammenhang auch mit neuerlichen Zeugenaufrufen die Öffentlichkeit gegangen. Die Behörden "vergessen nicht und werden nicht aufgeben, Hilals Schicksal doch noch aufzuklären", hatte die Polizei damals erklärt. Die für entscheidende Hinweise ausgesetzte Belohnung wurde inzwischen auf 20.000 Euro erhöht.
W.Matthews--TFWP