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Schon vor Beginn des Ukraine-Kriegs sind Deutschlands Exporte geschrumpft. Sie sanken im Januar im Vergleich zum Dezember um 2,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fürchtet angesichts des Krieges, "dass das Gesamtjahr ein absolut dunkles sein wird".
Der Exportrückgang zu Jahresbeginn zeige, wie schwierig das Umfeld für die deutsche Exportwirtschaft im Jahr 2022 ist, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Das bisher vom DIHK prognostizierte Exportwachstum von sechs Prozent für dieses Jahr sei nicht mehr zu schaffen. "Es kann sogar sein, dass der preisbereinigte Export in negative Zonen abrutscht."
Deutschlands Unternehmen litten im Januar wie schon in den Monaten davor unter Lieferproblemen; viele konnten ihre Kapazitäten nicht auslasten.
Die Ausfuhren aus Deutschland in die Länder der EU gingen im ersten Monat des Jahres um 9,6 Prozent im Vergleich zum Dezember zurück, wie aus der Statistik hervorgeht. Der Wert sank auf 61,4 Milliarden Euro.
Die Exporte in Drittstaaten dagegen nahmen im Januar im Vergleich zum Vormonat um 6,2 Prozent auf einen Wert von 55,5 Milliarden Euro zu. Die meisten deutschen Exporte gingen laut Statistik in die USA (10,9 Milliarden Euro). Darauf folgten China und Großbritannien.
Der Wert der Exporte nach Russland stieg im Januar besonders stark um 14,4 Prozent an - auf 2,6 Milliarden Euro, wie die Statistiker weiter mitteilten. Die Importe legten sogar um 18,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu. Grund dürfte die Verteuerung von Gas und Öl sein.
Auch auf der Importseite verdunkelte sich das Bild: Die Einfuhren nahmen im Januar im Vergleich zum Dezember um 4,2 Prozent ab. Dabei gingen die Importe aus der EU um 6,8 Prozent zurück, die aus Drittstaaten um 1,3 Prozent. Die meisten Einfuhren nach Deutschland stammten im Januar aus China, der Wert erreichte 13,1 Milliarden Euro. Der Rückgang zum Dezember betrug hier sogar 6,0 Prozent.
Die Bundesbank hatte Mitte Februar schon vor einem Rückgang der gesamten Wirtschaftsleistung im ersten Quartal gewarnt. Sie nannte als Grund das "Pandemiegeschehen" - den Ukraine-Krieg konnte sie da noch gar nicht einbeziehen.
Schon im vierten Quartal 2021 hatte es mit einem Minus von 0,7 Prozent zum Vorquartal einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts gegeben. Bei einem weiteren Rückgang im ersten Quartal 2022 befände Deutschland sich in der Rezession.
L.Holland--TFWP