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Angesichts der stark gestiegenen Kosten für einen Führerschein fordert der Linken-Politiker Jan Korte eine staatliche Subventionierung der Fahrschulkosten für junge Menschen. "Jeder, der einen Führerschein braucht, muss ihn sich auch leisten können", sagte Korte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. "Wo der Bus fünfmal am Tag hält, bedeutet ein Führerschein Teilhabe, bessere Bildungs- und Ausbildungschancen und wirkt sich so nachweislich auf die soziale Mobilität aus."
Mehrere Umweltverbände haben Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) und Kanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, die umstrittene Gasförderung vor Borkum zu verhindern. Das Vorhaben widerspreche "allen Klimazielen und der Energiewende" und sei energiepolitisch "bedeutungslos", erklärten die acht Verbände am Donnerstag. Das niederländische Projekt hatte am Mittwoch grünes Licht vom niedersächsischen Bergbauamt erhalten. Damit tatsächlich Gas gefördert werden kann, ist aber noch ein zwischenstaatliches Abkommen nötig.
Die staatliche Förderung für erneuerbare Energien dürfte in diesem Jahr einen neuen Höchstwert erreichen. Ursache sei vor allem der massive Ausbau der Solarenergie, sagte der Leiter des Forschungsbereichs Umwelt und Ressourcen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Manuel Frondel, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Über die RWI-Berechnungen hatte zuerst die "Bild"-Zeitung berichtet.
Junge Frauen in Deutschland verzichten immer häufiger auf die Pille als Verhütungsmittel. Nur noch jede vierte (25 Prozent) der unter 22-jährigen Frauen und Mädchen ließ sich im vergangenen Jahr die Pille verschreiben, wie eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Analyse der Krankenkasse AOK zeigt.
Die Preise, die Landwirtinnen und Landwirte für ihre Erzeugnisse bekommen, sind im Juni erneut angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, lagen sie im Juni 3,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat, verglichen mit dem Vormonat Mai stiegen sie um 1,7 Prozent. Bereits im Mai hatten die Erzeugerpreise im Jahresvergleich nach mehreren Rückgängen in Folge wieder angezogen.
In China hat das zweite Halbjahr für die Wirtschaft eher schwach begonnen. Die Industrieproduktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt legte im Juli um 5,1 Prozent im Vorjahresvergleich zu, wie die nationale Statistikbehörde am Donnerstag mitteilte - das war der schwächste Wert seit März. Der Einzelhandelsumsatz dagegen entwickelte sich besser als erwartet und stieg im Juli um 2,7 Prozent.
Wegen des kühlen und nassen Wetters erwarten die deutschen Obstbauern in diesem Jahr eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, gehen die Betriebe in einer ersten Schätzung von einer Ernte im Umfang von 734.000 Tonnen aus, das wären 22,1 Prozent weniger als im Vorjahr und die geringste Ernte seit 2017.
Am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen ist nach dem Eindringen von Unbefugten der Betrieb eingestellt worden. Unbefugte hätten sich am Donnerstag Zutritt "zum luftseitigen Bereich des Flughafengeländes" verschafft, aufgrund des Polizeieinsatzes sei der Flugbetrieb "aktuell eingestellt", erklärte ein Flughafensprecher. Zuvor hatte die Gruppe Letzte Generation erklärt, Klimaaktivisten seien in die Flughäfen in Berlin, Köln/Bonn, Nürnberg und Stuttgart eingedrungen.
Erstmals seit seinem Kandidaturverzicht will US-Präsident Joe Biden am Donnerstag an der Seite der neuen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung auftreten. Ihr gemeinsamer Auftritt soll nahe der Hauptstadt Washington im Bundesstaat Maryland stattfinden. Thema soll die Eindämmung der Inflation sein. Biden und Harris wollten über die "Fortschritte" sprechen, die sie bei der Senkung der Lebenshaltungskosten der Bürger erzielen würden, kündigte das Weiße Haus an.
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) erwartet noch in dieser Woche eine Lösung des Haushaltsstreits. Eine entsprechende Frage des Nachrichtenportals "Politico" beantwortete der Wirtschaftsminister am Mittwoch mit "Ja". Als Lösung für den Haushatsstreit der "Ampel" gehe er von einer so genannten globalen Minderausgabe aus - also einer pauschalen Einsparverpflichtung für jedes Ministerium. Sein Ziel sei, dass sich diese Vorgabe auf einen einstelligen Milliardenbetrag beschränke, sagte Habeck. Aus der FDP-Fraktion wurde eine pauschale Etatkürzung um 1,5 Prozent ins Gespräch gebracht.
Wegen des in Teilen vorläufig ausgesetzten Verbots des rechtsextremen "Compact"-Magazins hat Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) Innenministerin Nancy Faeser (SPD) scharf angegriffen. Diese habe "sich auf juristisch extrem dünnes Eis begeben und ist eingebrochen", sagte Kubicki dem "Tagesspiegel" am Mittwoch, nachdem das Bundesverwaltungsgericht das Verbot im Eilverfahren teilweise ausgesetzt hatte. "Sollte sie auch im Hauptsacheverfahren scheitern, war es das", fuhr Kubicki fort.
Auf dem US-Lebensmittelmarkt steht eine Großfusion bevor: Der Süßwarenkonzern Mars will den für seine Pringles-Chips bekannten Snackproduzenten Kellanova übernehmen. Das Geschäft hat einen Umfang von 35,9 Milliarden Dollar (knapp 32,6 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Mars ist auch für seine Süßigkeiten Snickers und M&Ms bekannt und stellt außerdem Tiernahrung her. Zu Kellanova gehören auch die Käsecrackermarke Cheez-it und weitere Knabbereien.
Steigende Reisendenzahlen, eine starke Sommernachfrage und der Zusammenbruch des Konkurrenten FTI haben dem Touristikkonzern TUI gute Quartalszahlen beschert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg im Quartal von April bis Juni um knapp 37 Prozent auf 232 Millionen Euro, wie das weltgrößte Touristikunternehmen am Mittwoch mitteilte.
Im koalitionsinternen Haushaltsstreit hat sich auch am Mittwoch zunächst keine Einigung abgezeichnet. Es gebe "weiterhin gute und vertrauensvolle Gespräche", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. "Alle Beteiligten" seien "optimistisch, dass wir im Zeitplan eine gute Lösung vorlegen können", sagte er weiter. Aus der FDP wurde indes eine pauschale Etatkürzung um 1,5 Prozent ins Gespräch gebracht.
Nach Einbußen zu Beginn des Jahres haben die größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland ihren Gesamtumsatz und Gewinn im zweiten Quartal wieder gesteigert. Wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Mittwoch mitteilte, legte der Umsatz der Dax-Unternehmen im Zeitraum April bis Juni verglichen mit dem Vorjahr um moderate 1,7 Prozent zu, die Gewinne stiegen um 16,9 Prozent. Das Geschäft in Asien schwächelte demnach jedoch deutlich.
Der chinesische Internetgigant Tencent trotzt der schwachen Konjunkturentwicklung der Volksrepublik und hat im zweiten Quartal glänzende Geschäftszahlen vorgelegt. Der Nettogewinn legte zwischen April und Juni um 82 Prozent im Jahresvergleich auf 47,6 Milliarden Yuan (etwa 6,05 Milliarden Euro) zu, wie der in vielen Bereichen aktive Konzern am Mittwoch mitteilte. Das war der stärkste Anstieg seit dem Schlussquartal 2020. Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 161,1 Milliarden Yuan.
Nach der Tarifeinigung zwischen der Lufthansa-Tochter Discover und Verdi haben die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Flugbegleitergewerkschaft UFO koordinierte Urabstimmungen unter ihren Mitgliedern angekündigt. Dabei soll es um die Frage gehen, ob ein neuer Tarifvertrag mit "besseren Arbeitsbedingungen" abgeschlossen werden soll, wie sie am Mittwoch mitteilten. In der Folge könnte es zu Streiks bei dem Ferienflieger kommen.
Die Mehrwertsteuersenkung für Tampons und Binden ist nach einer Ifo-Studie vollständig an die Verbraucherinnen weitergegeben worden - zugleich jedoch sind beinahe unbemerkt die Aufschläge auf Slipeinlagen deutlich gestiegen. Das Münchner Institut analysierte die Preisentwicklung von Damenhygieneartikeln seit Anfang 2020 und kam in der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung zu dem Schluss, dass Mehrwertsteuersenkung von 19 auf sieben Prozent "zu 100 Prozent" weitergegeben worden sei.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall weitet sein Geschäft in den USA aus und kauft für knapp eine Milliarde Dollar den US-Rüstungszulieferer Loc Performance. Wie das Düsseldorfer Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurde am Vortag eine entsprechende Vereinbarung zum Erwerb aller Anteile an dem Fahrzeugspezialisten mit Sitz in Plymouth im Staat Michigan unterzeichnet. Das Geschäft hat demnach einen Umfang von 950 Millionen Dollar (gut 863 Millionen Euro).
Im Jahr 2023 sind in Deutschland 3601 Kinder adoptiert worden. Das ist der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Fast drei Viertel der Kinder seien dabei von den eigenen Stiefmüttern oder -vätern angenommen worden. Der Anteil der Stiefkindadoptionen habe mit 73 Prozent einen neuen Höchststand erreicht.
Die US-Automobilgewerkschaft UAW hat Beschwerden bei einer Aufsichtsbehörde gegen Ex-Präsident Donald Trump und Multimilliardär Elon Musk wegen Äußerungen über streikende Beschäftigte eingereicht. Die Gewerkschaft wirft dem erneuten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und dem Tech-Unternehmer vor, in illegaler Weise Arbeitnehmer "bedrohen und einschüchtern" zu wollen, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Beschwerden wurden bei dem für den Schutz von Arbeitsrechten zuständigen National Labor Relations Board (NLRB) eingereicht.
Ungeachtet massiver Kritik hält die FDP an ihrer Forderung nach Kürzungen beim Bürgergeld fest. Einwände des Bundesarbeitsministeriums, dies sei gesetzlich ausgeschlossen, wies der FDP-Sozialexperte Pascal Kober zurück. Dann müsse eben das Gesetz geändert werden, sagte er der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch.
Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp hat im dritten Quartal den Negativkurs seines bisherigen Geschäftsjahres fortgesetzt. Der Umsatz lag mit knapp neun Milliarden Euro rund sechs Prozent unter dem Vorjahresquartal, das Nettoergebnis sackte von 83 Millionen tief in den roten Bereich auf minus 54 Millionen Euro ab. Hintergrund sind vor allem die Probleme im Stahlgeschäft des Konzerns.
Der Generalbundesanwalt hat einem Medienbericht zufolge wegen der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 Haftbefehl gegen einen Ukrainer beantragt. Wie ARD, "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und "Die Zeit" am Mittwoch berichteten, steht der zuletzt in Polen lebende Mann im Verdacht, an den mutmaßlichen Anschlägen im Jahr 2022 beteiligt gewesen zu sein. Der Europäische Haftbefehl wurde demnach bereits im Juni beantragt, bislang gelang es polnischen Behörden jedoch nicht, den Mann festzunehmen.
Nicht nur ist der Bedarf an neuen Arbeitskräften in der Solar- und Windenergiebranche weiter gestiegen, den Unternehmen fehlen auch immer häufiger Mitarbeiter mit spezifischen Kenntnissen. Wie der Jobmonitor der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh vom Mittwoch zeigt, entfällt bereits jede vierte Online-Stellenanzeige (24,5 Prozent) für Dachdecker auf ein Solarunternehmen. Zugleich seien Dachdeckerinnen und Dachdecker, die bislang Einfamilienhäuser mit Dachpfannen gedeckt und Fabrikdächer wetterfest gemacht haben, aber nicht automatisch für das Installieren von Photovoltaik-Anlagen qualifiziert, erklärte die Stiftung.
In Deutschland breitet sich die sogenannte Blauzungenkrankheit, die Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen betrifft, rasant aus. Am Dienstag wurde ein erster Fall aus Brandenburg gemeldet, in den vergangenen Wochen hatten bereits Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ihren Status als Virus-frei eingebüßt. Die Gesamtzahl der Ausbrüche war im Juli explodiert und liegt mittlerweile bei knapp 2000, wie das staatliche Friedrich-Loeffler-Institut mitteilte.
Einem Mann aus Norwegen ist es gelungen, gleich zweimal ohne gültiges Ticket in ein Flugzeug am Münchner Flughafen zu steigen. Einmal wurde er noch vor dem Start nach Hamburg erwischt, das andere Mal schaffte er es bis nach Schweden, wo er aufflog, wie die Polizei Oberbayern Nord am Dienstag mitteilte. Eine Gefahr bestand den Angaben zufolge nicht. Zunächst hatte die "Bild" berichtet.
Der Chef des US-Chipherstellers Globalfoundries hat die Subventionen der Bundesregierung für seinen taiwanischen Konkurrenten TSMC kritisiert. "Es kann nicht sein, dass der Branchenführer Subventionen bekommt für eine Fabrik, und die anderen erhalten nichts", sagte Thomas Caulfield dem Düsseldorfer "Handelsblatt". Damit werde die Wettbewerbsgrundlage "verzerrt".
Die US-Kaffeehauskette Starbucks bekommt einen neuen Chef. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, gibt Laxman Narasimhan seinen Chefposten und den Sitz im Verwaltungsrat mit sofortiger Wirkung auf, Nachfolger soll Brian Niccol werden, der derzeit noch die Fastfoodkette Chipotle Mexican Grill leitet. Er startet am 9. September als neuer Starbucks-Chef, bis dahin übernimmt Finanzchefin Rachel Ruggeri kommissarisch das Ruder.
Anwohner der Halbinsel Höri am Bodensee müssen einem Gerichtsurteil zufolge selbstgebastelte Schilder von ihren Grundstücken entfernen, mit denen sie "freiwillig Tempo 30" fordern. Diese könnten mit amtlichen Verkehrsschildern verwechselt werden, erklärte das Verwaltungsgericht im baden-württembergischen Freiburg am Dienstag. Das könne negative Folgen für die Sicherheit und den Verkehrsfluss haben.
Viele Menschen in Deutschland investieren einer Umfrage zufolge bereits in grüne Geldanlagen oder können sich das für die Zukunft vorstellen. Wie die staatliche Förderbank KfW am Dienstag mitteilte, stecken 14 Prozent der Haushalte ihr Erspartes bereits in nachhaltige Anlagen, weitere 30 Prozent können sich das vorstellen. Oftmals haben Interessierte demnach aber Zweifel daran, ob ihr Geld wirklich klimafreundlich investiert wird.
Vertreter von Städten und Gemeinden haben irritiert auf den FDP-Vorschlag zur Reduzierung von Fußgängerzonen und Fahrradstraßen zugunsten des Autoverkehrs reagiert. "Wir wollen Städte für Menschen. Deshalb klingen Forderungen nach autogerechten Innenstädten wie von vorgestern. Innenstädte sind nicht zuerst Parkplätze", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Kritik kam auch aus der FDP selbst.