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Das Tauen arktischer Permafrostböden hat gravierende Auswirkungen, ist aber kein plötzliches katastrophales Kippelement im globalen Klimasystem. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter Leitung eines Experten des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in einer am Montag veröffentlichen Untersuchung.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) besuchen am Montag zwei vom Hochwasser betroffene Gemeinden. Zunächst wollen sie sich am Vormittag (11.00 Uhr) in Meckenbeuren im Bodenseekreis ein Bild von der Lage machen, wie ein Sprecher der Landesregierung am Sonntag mitteilte. Später ist ein Besuch in der Gemeinde Erbach im Alb-Donau-Kreis geplant.
Die Hochwasserlage im Süden von Deutschland bleibt weiter angespannt. Für Sonntag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) erneut vor unwetterartigen Gewittern und Starkregen. Keller und Straßen könnten überflutet werden, zudem seien örtliche Blitzschäden möglich, hieß es. Die Deutsche Bahn stellte nach Unwetterschäden den Fernverkehr zwischen Stuttgart und Augsburg ein.
Dauerregen, Überflutungen, Evakuierungen und gebrochene Deiche: In Süddeutschland hat sich die Hochwasserlage am Samstag weiter zugespitzt. Bis zum Abend riefen in Bayern acht Landkreise den Katastrophenfall aus, für acht Messstellen an unterschiedlichen Gewässern im Freistaat meldete die Hochwasserzentrale die höchste von vier Meldestufen. In mehreren Gemeinden wurden die Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Stark betroffen war auch Baden-Württemberg.
Dauerregen, Überflutungen, steigende Pegel: In Süddeutschland hat sich die Hochwasserlage am Samstag zugespitzt. Bis zum Nachmittag riefen sechs Landkreise in Bayern den Katastrophenfall aus. In Fischach im Landkreis Augsburg mussten Menschen ihre Häuser verlassen und teils mit Hubschraubern gerettet werden. Stark betroffen war auch Baden-Württemberg.
Wegen der extremen Regenfälle in Süddeutschland haben in Bayern bis Samstagmittag drei Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen. Nach Günzburg und Augsburg erklärte auch der Landrat von Aichach-Friedberg am Morgen den Katastrophenfall, um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können. Die Lage im Landkreis sei "gebietsweise dramatisch".
Angesichts von anhaltendem Dauerregen bereitet sich Süddeutschland auf Überschwemmungen und teilweise Jahrhunderthochwasser vor. In Teilen von Baden-Württemberg und Bayern fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, wie die örtlichen Umweltlandesämter am Samstag mitteilten. Betroffen war demnach vor allem die Bodensee-Region. Der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben rief angesichts des extremen Dauerregens den Katastrophenfall aus; die Gemeinde Meckenbeuren in Baden-Württemberg empfahl rund 1300 Menschen, ihre Wohnungen zu verlassen.
In zahlreichen Städten bundesweit ist am Freitag für mehr Klimaschutz demonstriert worden. Die Teilnehmer der Kundgebungen folgten einem Aufruf der Klimaschutzbewegung Fridays for Future vor der anstehenden Europawahl. Die Organisatoren sprachen von Aktionen in rund hundert Orten in Deutschland.
Die Gruppe kleiner Inselentwicklungsländer (SIDS), die zu den ersten Opfern des Klimawandels gehören, hat einen Zehn-Jahres-Plan für einen "widerstandsfähigen Wohlstand" beschlossen - der allerdings nur mit internationaler Unterstützung möglich sein wird. "Wir feiern einen Neuanfang für eine bessere Zukunft", sagte der Ministerpräsident von Antigua und Barbuda, Gaston Browne, am Donnerstag zum Abschluss der vierten UN-Konferenz der Staatengruppe in der Hauptstadt Saint John's.
Angesichts der extremen Hitzewelle mit hunderten Todesfällen hat ein indisches Gericht die Regierung aufgefordert, eine nationale Notlage zu erklären. "Wegen der extremen Wetterbedingungen in Form einer Hitzewelle sind in diesem Monat hunderte Menschen gestorben", erklärte das Berufungsgericht im nordwestlichen Bundesstaat Rajasthan am Donnerstag. Aufgrund der Hitze erlitten am Donnerstag allein im Bundesstaat Bihar mindestens 14 Menschen einen Hitzschlag, wie die dortigen Behörden mitteilten.
Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsfragen spielen laut einer Umfrage für die Unternehmensberatung Horváth für Wähler in Deutschland bei der anstehenden Europawahl eine tendenziell geringere Rolle als in vielen anderen EU-Staaten. Wie aus der Analyse, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag, hervorgeht, geben hierzulande 70 Prozent der Befragten an, ihnen schlage der Gedanke an ein stärker von Folgen des Klimawandels und Ressourcenknappheit geprägtes Leben künftiger Generationen "aufs Gemüt". Im EU-weiten Schnitt liegt der Wert dagegen bei 80 Prozent.
Weil ihre Insel durch den steigenden Meeresspiegel bedroht ist, haben rund 1200 Indigene in Panama am Mittwoch neue Häuser auf dem Festland erhalten. "Ich bin aufgeregt. Die Häuser sind schön", sagte Vidalma Yanez der Nachrichtenagentur AFP. Die Umsiedlung auf das rund 15 Minuten Bootsfahrt entfernte Gebiet auf dem Festland soll in der kommenden Woche beginnen.
Die indische Hauptstadt Neu Delhi ächzt unter einer Hitzewelle - ein am Mittwoch gemeldeter Temperaturrekord von über 52 Grad Celsius beruht aber womöglich auf einem Messefehler. Der an einer Messstation in Mungeshpur, einer Ortschaft in der Hauptstadtregion Delhi, verzeichnete Wert von 52,9 Grad sei eine "Anomalie im Vergleich zu anderen Stationen", erklärte die indische Wetterbehörde IMD. "Dies könnte auf einen Fehler im Sensor oder auf einen lokalen Faktor zurückzuführen sein". Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden.
Der Bruch des Versprechens der reichen Industriestaaten, jährlich 100 Milliarden Dollar an Klimahilfen für die Entwicklungsländer aufzubringen, hat die internationalen Klimaverhandlungen stark belastet. Nun hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestätigt, dass die Zusage 2022 erstmals eingehalten wurde. Die Industriestaaten hätten 2022 sogar 115,9 Milliarden Dollar (106,6 Milliarden Euro) aufgebracht, erklärte am Mittwoch in Paris die OECD, die offiziell für die Überprüfung der Zusage zuständig ist.
Die CO2-Emissionen der chinesischen Wirtschaft sind einer Studie zufolge im März erstmals seit der Corona-Pandemie gesunken. Der am Dienstag veröffentlichten Analyse der finnischen Forschungsgruppe Centre for Research on Energy and Clean Air zufolge könnte Chinas CO2-Ausstoß im vergangenen Jahr seinen Höchststand erreicht haben und von nun an abnehmen. Grund ist vor allem der massive Ausbau der erneuerbaren Energien, im März kam ein starker Rückgang der Bauproduktion hinzu.
Ein Unwetter hat in Mecklenburg-Vorpommern und Teilen Schleswig-Holsteins am Sonntag für zahlreiche Unfälle gesorgt. Alleine auf den Autobahnen 19 und 20 in Mecklenburg-Vorpommern kam es zu sieben Unfällen, wie die Polizei in Rostock am Montag mitteilte. Demnach prallten mehrere Fahrzeuge gegen Leitplanken.
Wegen einer Sturmwarnung haben die Behörden in Bangladesch am Sonntag eine großangelegte Evakuierung der Küstengebiete eingeleitet. "Unser Plan ist es, hunderttausende Menschen aus unsicheren und gefährdeten Häusern in die Zyklonschutzzentren zu evakuieren", sagte der Minister für Katastrophenschutz, Kamrul Hasan, der Nachrichtenagentur AFP. Die Behörden riefen die höchste Warnstufe aus.
Inmitten der Hitzewelle in Mexiko ist in der Hauptstadt ein Temperaturrekord verzeichnet worden. Am Samstag wurden im Mexiko-Stadt 34,7 Grad gemessen, wie die mexikanische Wetterdienst mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen.
Mit einer Abstimmungs-Kampagne im Internet wollte die CDU gegen das geplante Verbot von Verbrennermotoren für Neuwagen mobil machen - am Samstag aber brach die Partei die Aktion ab. "Diese Umfrage ist massiv manipuliert worden", begründete die CDU den Abbruch auf ihrer Internetseite. Zehntausende Stimmen seien automatisiert abgegeben worden und hätten das Ergebnis verfälscht.
Gut zwei Wochen vor der Europawahl haben CDU und CSU eine Abstimmungskampagne gegen das ab 2035 geplante Aus für Neuwagen mit Verbrennermotor gestartet. Seit Freitag können Bürgerinnen und Bürger auf den Internetseiten der beiden Unionsparteien ihre Stimme abgeben - unter dem Motto "Ja zum Auto - Nein zum Verbrennerverbot". Das vom Europaparlament beschlossene EU-Verbrennerverbot ab 2035 müsse zurückgenommen werden, heißt es in dem Aufruf. Die Deutsche Umwelthilfe startete daraufhin eine Gegenkampagne.
Gut zwei Wochen vor der Europawahl haben CDU und CSU eine Abstimmungskampagne gegen das ab 2035 geplante Aus für Neuwagen mit Verbrennermotor gestartet. Seit Freitag können Bürgerinnen und Bürger auf den Internetseiten der beiden Unionsparteien ihre Stimme abgeben - unter dem Motto "Ja zum Auto - Nein zum Verbrennerverbot". Das vom Europaparlament beschlossene EU-Verbrennerverbot ab 2035 müsse zurückgenommen werden, heißt es in dem Aufruf.
Der Dachverband Klima-Allianz Deutschland fordert von den bei der Europawahl Kandidierenden, sich für eine ambitionierte und sozial gerechte Klimapolitik einzusetzen. Das von der EU-Kommission auf den Weg gebrachte Klimaschutzpaket "Green Deal" müsse konsequent weitergeführt werden, erklärte am Freitag der Verband. Zu diesem gehören über 150 Organisationen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. "Wir müssen raus aus Kohle, Öl und Gas", betonte die geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz, Christiane Averbeck.
Wegen drohender Versorgungsengpässe bleibt Australiens größtes Kohlekraftwerk mindestens zwei Jahre länger am Netz als bislang geplant. Mit der längeren Laufzeit des Eraring-Kraftwerks solle die Zeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien überbrückt werden, erklärte der Premierminister von New South Wales, Chris Minns, am Donnerstag. Nach den ursprünglichen Plänen hätte das rund zwei Autostunden von Sydney entfernte Kraftwerk kommendes Jahr geschlossen werden sollen.
Der Internationale Seegerichtshof in Hamburg hat den Anspruch kleiner Inselstaaten auf mehr Klimaschutz bestätigt. Laut einem am Dienstag vorgestellten Gutachten sieht der Seegerichtshof eine Verpflichtung der Unterzeichner des UN-Seerechtsübereinkommens von 1982, alle notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen eine Meeresverschmutzung durch Treibhausgase zu unternehmen. Das Gutachten ist zwar nicht bindend, die Vertragsstaaten - darunter ist auch Deutschland - können auf dessen Grundlage aber zu einer Änderung ihrer Klimaschutzgesetzgebung verpflichtet werden.
Der Bundesrat hat am Freitag den Weg für das umstrittene neue Klimaschutzgesetz frei gemacht. Damit werden einklagbare Sektorziele für die Senkung der Treibhausgasemissionen abgeschafft. Die Entscheidung erfolgte, nachdem das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Bundesregierung erst am Donnerstagabend noch auf Grundlage des bisherigen Klimaschutzgesetzes zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung verpflichtet hatte. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
Die US-Regierung will im wichtigsten Kohlefördergebiet des Landes keine neuen Fördergenehmigungen mehr erteilen. Das Landverwaltungsamt (Bureau of Land Management - BLM) kündigte die Gesetzesänderung am Donnerstag in einer Erklärung an. Der Schritt betrifft das Powder River Basin in den nördlichen Bundesstaaten Montana und Wyoming. Auf die Region entfällt fast die Hälfte der Produktion des fossilen Brennstoffes im Land.
Die Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland bauen in diesem Jahr deutlich mehr Sommergetreide an - der Anbau von Wintergetreide ist wegen schwieriger Witterungsverhältnisse hingegen rückläufig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts bauen die Landwirtinnen und Landwirte für das Erntejahr 2024 auf 1,1 Millionen Hektar Sommergetreide wie etwa Sommerweizen, Sommergerste und Hafer an - das sind 19,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Bundesrat berät am Freitag (ab 9.30 Uhr) abschließend über mehrere Gesetzesvorhaben aus den Bereichen Klima- und Gesellschaftspolitik. Darunter ist die umstrittene Änderung des Klimaschutzgesetzes, mit der die Bundesregierung die Verbindlichkeit der jährlichen Emissionsvorgaben für einzelne Wirtschaftssektoren aufweichen will. Die Klimaziele insgesamt bleiben aber unverändert.
Die sogenannten Wirtschaftsweisen haben die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz im Verkehrsbereich aufgefordert und unter anderem die Einführung einer Pkw-Maut vorgeschlagen. "Um die Straßenverkehrsinfrastruktur zu verbessern, sind höhere Ausgaben notwendig", sagte die Vorsitzende des wirtschaftlichen Beratergremiums der Bundesregierung, Monika Schnitzer, am Mittwoch in Berlin. "Wir schlagen vor, dafür auf eine stärkere Nutzerfinanzierung zu setzen, beispielsweise durch eine fahrleistungsabhängige PKW Maut."
Nach dem Einsturz einer großen Reklametafel in Mumbai ist die Zahl der Toten auf mindestens 14 gestiegen. 75 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung der indischen Finanzmetropole am Dienstag mit. "Derzeit werden 44 Verletzte medizinisch behandelt, 31 wurden nach einer Behandlung bereits entlassen", erklärte die Stadtverwaltung im Onlinedienst X. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle gestalteten sich schwierig.
Der Zustand der Wälder in Deutschland ist weiterhin schlecht. "Von den verbreitetsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind vier von fünf Bäumen krank", erklärte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag. Das sei das Ergebnis der diesjährigen Waldzustandserhebung. Die Ausgangsbedingungen hätten sich zwar verbessert, die Bäume litten aber "nach wie vor unter der andauernden Trockenheit und den hohen Temperaturen seit 2018".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf dem Global Solutions Summit zu Klimaschutz und weltweiter Armutsbekämpfung aufgerufen. Das Ziel der Klimaneutralität sei "kein Wunschtraum für Idealisten, sondern überlebensnotwendig für unseren Planeten und Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand", betonte der Kanzler in seiner Rede am Dienstag in Berlin. Als dritten Aspekt der "Polykrise", mit der die Welt derzeit konfrontiert sei, nannte er die Frage von Krieg und Frieden.