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Umweltschützer warnen vor der Benutzung von Küchenlappen mit angeblich antibakterieller Wirkung. Die zur Bakterienbekämpfung verwendeten Stoffe würden "bei jedem Spül- und Reinigungsgang schrittweise ausgewaschen und landen in unseren Gewässern", sagte die Expertin des Pestizid Aktion Netzwerks (PAN), Susanne Smolka, dem RBB-Magazin "Super.Markt". "Und da können Fische und andere Lebewesen geschädigt werden. Die Stoffe sind auch deklariert als sehr giftig für Wasserlebewesen."
Gleichzeitig haben die als antibakteriell beworbenen Tücher im Haushalt gar nicht die erhoffte Wirkung, wie das Magazin berichtete. Bei einer Laboruntersuchung von drei derartigen Produkten sei kein antibakterieller Nutzen festgestellt worden. Auch Smolka betonte, die speziellen Tücher seien unnötig, "weil die normalen Spüllappen reichen, wenn man sie regelmäßig in der Waschmaschine wäscht".
In den drei untersuchten Lappen wurden laut der RBB-Sendung, die am Montagabend ausgestrahlt werden sollte, Wirkstoffe wie Zink-Pyrithion und Silberchlorid nachgewiesen. Diese sollten die Entstehung von Bakterien verhindern, die auf Spüllappen in hoher Zahl vorkämen und im schlimmsten Fall Krankheiten verursachen könnten.
"Unserer Meinung als Umweltschutzorganisation nach ist das eine Geschäftemacherei", sagte PAN-Expertin Smolka. "Die Lappen werden sehr teuer verkauft, die Wirkstoffe gehen schnell verloren und sie bergen auch noch Gefahren." Im PAN sind viele bekannte Umweltschutzorganisationen Mitglied, darunter Greenpeace und der BUND, aber auch andere Verbände wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung teilte dem RBB-Magazin mit, die Bewertungsverfahren zu den bei den Lappen verwendeten Pestiziden seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe bisher keine europäisch fixierten Grenzwerte, so dass sich auch nicht beurteilen lasse, ob die Stoffe in den Tüchern schädlich oder unschädlich seien.
M.McCoy--TFWP