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Frankreich hat seinen zweitheißesten Sommer nach der historischen Hitzewelle von 2003 erlebt. Die Temperaturen lagen um 2,3 Grad über den bisherigen Normalwerten, wie der Wetterdienst Météo France am Dienstag mitteilte. Zahlreiche bisherige Höchstwerte seien überschritten worden.
So habe es eine Rekordzahl von 33 extrem heißen Tagen gegeben. Im südfranzösischen Marseille ist seit 113 Tagen in Folge die Temperatur nicht unter 25 Grad gesunken. Zuvor waren es höchstes 102 Tage gewesen. In Straßburg ist dies bereits seit 50 Tagen der Fall, der bisherige Höchstwert lag bei 33 Tagen.
Auch das Mittelmeer leidet nach Angaben des Wetterdienstes unter zu hohen Wassertemperaturen, die vier bis fünf Grad höher seien als bisher in der Saison.
Fast das gesamte Land war von insgesamt drei Hitzewellen betroffen, von denen die erste bereits im Juni begann. In Brest im Nordwesten stieg das Thermometer erstmals überhaupt auf 39,3 Grad.
Wegen der anhaltenden Trockenheit kam es in Frankreich zu verheerenden Bränden, die seit Beginn des Jahres 62.000 Hektar Vegetation vernichtet haben. Bislang lag der Durschnitt für den vergleichbaren Zeitraum bei 8.500 Hektar. Besonders schlimm waren die Brände in der Region um Bordeaux, wo mehr als 20.000 Hektar abbrannten. Selbst in der Bretagne wüteten Waldbrände.
Die französischen Landwirte rechnen in diesem Jahr mit schlechten Ernten, etwa 18 Prozent weniger Mais und 20 Prozent weniger Kartoffeln.
Falls der Klimawandel nicht aufgehalten wird, könnte in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts etwa jeder zweite Sommer so verlaufen wie der aktuelle, betont Météo France.
Der Klimawandel macht den Franzosen zunehmend Sorge. Laut einer Umfrage von Ipsos ist der Klimawandel der zweitgrößte Grund zur Beunruhigung nach der Inflation.
T.Gilbert--TFWP