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Bei der am Freitag beginnenden Grünen Woche in Berlin werden wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche keine Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen ausgestellt. Die Maßnahme diene zum Schutz vor Ausbreitung der Seuche, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit. Am Freitag war bekannt geworden, dass drei Wasserbüffel im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oder-Land von der Seuche befallen waren; sie sind an der Krankheit verendet.
Das Friedrich-Loeffler-Institut bestimmte inzwischen den Serotyp des Virus; geeignete Impfstoffe dagegen könnten "innerhalb weniger Tage hergestellt werden", teilte das Institut am Samstagabend mit. Demnach handelt es sich um den Serotyp O, nah verwandte Viren kommen im Nahen Osten und in Asien vor. Wie sich die Wasserbüffel in Brandenburg angesteckt haben, war aber "weiter unbekannt".
Entscheidend sei nun, alle Klauentiere in der Umgebung der betroffenen Tierhaltung zu untersuchen, um die tatsächliche Ausbreitung zu kennen, erklärte das Institut. Davon hänge ab, ob und wie ein Impfstoff zum Einsatz komme.
Der Landkreis Märkisch-Oderland hatte am Freitag eine Schutzzone im Radius von drei Kilometern rund um den betroffenen Betrieb in Hoppegarten an der Stadtgrenze zu Berlin eingerichtet. Die übrigen elf Tiere auf dem Hof wurden getötet.
Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) erließ eine Eilverordnung, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Dadurch werde unter anderem der Transport von für die Krankheit empfänglichen Tieren, darunter Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, vorübergehen verboten.
In Berlin schlossen vorsorglich der Zoo und der Tierpark, auch hier wurde der Transport von Klauentieren vorerst verboten. Ein am Samstag tot aufgefundenes Schaf in Marzahn-Hellersdorf wurde negativ auf die Seuche getestet.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren, also Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Allerdings können sie das Virus übertragen.
Deutschland und die EU gelten laut Friedrich-Loeffler-Institut als amtlich anerkannt frei von MKS; die letzten Fälle in Deutschland traten 1988 auf. Die Seuche kommt demnach allerdings in der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas vor. Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellten eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will sich am Montag mit Branchenvertretern treffen, um über den Ausbruch der Seuche zu beraten. Für Dienstag wurde der Zentrale Krisenstab Tierseuchen einberufen. Am Mittwoch soll Özdemir den Agrarausschuss des Bundestags über die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Seuche und die Konsequenzen für die Landwirtschaft berichten.
A.Nunez--TFWP