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Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will einen Fahrstreifen der Stadtautobahn in eine Grünfläche umwandeln. Einer der drei verbleibenden Fahrstreifen solle zudem Bussen, Taxis und Fahrgemeinschaften vorbehalten sein, kündigte Hidalgo am Mittwoch an. Der etwa 35 Kilometer lange Autobahnring um die französische Hauptstadt wird derzeit von etwa einer Million Autofahrern am Tag benutzt, gut 80 Prozent von ihnen sitzen allein in ihrem Fahrzeug.
Hidalgo verabschiedete sich zugleich von dem lange verfochtenen Ziel, die Höchstgeschwindigkeit auf dem sogenannten Périph von 70 auf 50 Stundenkilometer herunterzusetzen. "Das geschieht vielleicht später", sagte sie.
In einer ersten Etappe soll ein Fahrstreifen während der Olympischen Spiele 2024 allen an dem Sportereignis Beteiligten vorbehalten sein. Anschließend werde dieser Fahrstreifen dann für öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften reserviert. Etwa 80.000 Autos könnten auf der Stadtautobahn durch eine bessere Nutzung von Fahrgemeinschaften eingespart werden, schätzt der Pariser Verkehrsbeauftragte David Belliard.
Bis 2030 solle anschließend einer der vier Fahrstreifen zu einem "grünen Gürtel" umgewandelt werden. Auf den etwa zehn Hektar sollen 20.000 Bäume gepflanzt werden.
Die mit ihrer Präsidentschaftskandidatur kläglich gescheiterte Sozialistin Hidalgo bemüht sich seit ihrer Wahlniederlage, wieder als Bürgermeisterin Initiative zu zeigen. Mit einem kürzlich vorgestellten Plan zur Begrünung und Verkehrsberuhigung der Prachtstraße Champs-Élysées hatte sie umgehend die Kritik der Präfektur auf sich gezogen.
Auch im Fall der Stadtautobahn betonte die Präfektur, dass sie bei den Entscheidungen mitzureden habe. Die Opposition wirft Hidalgo ihrerseits mangelnde Planung vor. "Es gab nicht die geringste Untersuchung, welche Folgen eine solche Entscheidung für die Pariser und die Menschen im Großraum Paris hätte", kritisierten die rechtskonservativen Republikaner.
Die Vorsitzende der Region Ile-de-France, Valérie Pécresse, hatte 2021 eine Online-Umfrage organisiert, nach der 90 Prozent der Teilnehmer gegen die Reduzierung der Fahrstreifen waren. Laut der Region sind 80 Prozent der Nutzer der Stadtautobahn Nicht-Pariser.
S.Weaver--TFWP