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Das einzigartige Great Barrier Reef vor der Küste Australiens kann nach Ansicht der Vereinten Nationen nur gerettet werden, wenn "dringende und nachhaltige Maßnahmen" ergriffen werden. Das größte Korallensystem der Welt sei "weiterhin ernsthaft bedroht", heißt es in einem Beschlussentwurf der Unesco. Dieser geht aber nicht so weit zu empfehlen, das Riff auf die Liste des gefährdeten Kulturerbes zu setzen, womit die Unesco ursprünglich gedroht hatte.
Der Beschlussentwurf soll die Grundlage für Beratungen des Welterbekomitees in Neu Delhi im kommenden Monat sein. In ihm wird die australische Regierung aufgefordert, Anfang kommenden Jahres einen aktuellen Bericht über die Schutzbemühungen für das Great Barrier Reef vorzulegen. "Dringende und nachhaltige Maßnahmen sind von höchster Priorität", heißt es.
Die australische Umweltministerin Tanya Plibersek bezeichnete die Empfehlung, das Riff nicht auf die Liste des gefährdeten Kulturerbes zu setzen, am Dienstag als "großen Erfolg" für ihr Land. "Wir ergreifen Maßnahmen gegen den Klimawandel, verbessern die lokale Wasserqualität, schützen unser Meeresleben, gehen gegen invasive Arten vor und investieren eine Rekordsumme in Riffprogramme", versicherte sie.
Das Great Barrier Reef besteht aus rund 2500 verschiedenen Riffen und mehr als 900 Inseln. Es beherbergt mehr als 600 Korallen- und über 1600 Fischarten. Seit Jahrzehnten leidet es immer wieder unter Korallenbleichen, die auf die Erwärmung des Ozeans im Zuge des Klimawandels zurückzuführen sind. Die Korallen stehen dann unter Stress und stoßen die in ihnen lebenden bunten Algen ab, die ihre wichtigste Nahrungsquelle sind.
Die Korallen verlieren in der Folge ihre Farbe und geraten in Lebensgefahr. Gebleichte Korallen können sich zwar wieder erholen, wenn die Temperaturen sinken und andere Faktoren wie Überfischung und Verschmutzung reduziert werden. Entscheidend ist aber das Ausmaß der Schäden.
Im April hatte die zuständige australische Meeresparkbehörde bekanntgegeben, dass das Great Barrier Reef von der schlimmsten jemals beobachteten Korallenbleiche betroffen sei. Zum ersten Mal sei es über die Sommersaison - die in Australien in die europäische Winterzeit fällt - überall zu einer extremen Korallenbleiche gekommen, bei der mehr als 90 Prozent der Korallen verblassten.
H.M.Hernandez--TFWP