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Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat ihre Teilnahme an einem großen Literaturfestival im schottischen Edinburgh wegen Kritik an einem Sponsor abgesagt. In einer am Freitag auf der Internetseite des Edinburgh International Book Festivals veröffentlichten Stellungnahme begründete die 20-Jährige ihre Entscheidung damit, dass die als Sponsor auftretende Investmentgesellschaft Baillie Gifford "stark" in fossile Energien investiere. Es handele sich um einen Fall sogenannten Greenwashings.
"Greenwashing-Bemühungen der fossilen Industrie, darunter die Unterstützung von Kulturveranstaltungen, sollen dieser die gesellschaftliche Unterstützung sichern, die sie braucht, um ihre Geschäfte fortzusetzen", erklärte Thunberg. "Ich kann und möchte nicht mit Veranstaltungen in Verbindung gebracht werden, die diese Art des Sponsoring akzeptieren."
Festivaldirektor Nick Barley verteidigte seinerseits die Kooperation mit Baillie Gifford, das Festival lasse sich ohne Sponsoren nicht organisieren. Zugleich betonte er, Thunbergs Entscheidung zu respektieren.
Das Unternehmen Baillie Gifford wies die Vorwürfe der Schwedin zurück und erklärte, lediglich zwei Prozent der von ihm verwalteten Kundengelder seien in Firmen mit gewissen Geschäftstätigkeiten im Bereich fossiler Energien investiert. Es sei in diesem Bereich kein nennenswerter Finanzinvestor.
Thunberg sollte auf dem Festival eine Rede vor rund 3000 Menschen halten, die Veranstaltung war in weniger als 24 Stunden ausverkauft. Das Edinburgh International Book Festival wird seit 1983 ausgerichtet und bringt nach Angaben der Organisatoren Schriftsteller und Intellektuelle zum Austausch über politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen der Zeit zusammen.
Als Greenwashing werden allgemein Versuche von Konzernen und Organisationen bezeichnet, sich öffentlich als nachhaltig oder klimafreudlich darzustellen, obwohl sie dies tatsächlich nicht sind. Klare Kriterien gibt es aber nicht.
H.M.Hernandez--TFWP