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Hunderte Feuerwehrleute in Griechenland haben am Mittwoch weiter gegen Waldbrände in der Nähe von Athen und auf der Ferieninsel Rhodos gekämpft. Die Männer und Frauen des Zivilschutzes kämpften "Tag und Nacht" gegen die Flammen, sagte Zivilschutzminister Vassilis Kikilias im Fernsehsender ANT1. Starker Wind sowie eine ab Donnerstag erwartete neue Hitzewelle könnten die Lage weiter verschärfen. Auch Millionen Menschen in anderen Teilen der Welt ächzen weiter unter extremer Hitze.
Neben zwei Großbränden, die seit Montag im rund 50 Kilometer nördlich von Athen gelegenen Waldgebiet von Dervenohoria sowie in der Region um den Kurort Loutraki bei Korinth wüten, brach am Dienstagnachmittag ein weiterer Großbrand auf Rhodos aus. Trotz des Einsatzes von knapp 90 Feuerwehrleuten, drei Löschflugzeugen sowie drei Hubschraubern breite sich das Feuer dort am Mittwoch weiter in Richtung Inselmitte aus, wie Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis sagte.
Dem Sprecher zufolge wurde inzwischen der Zivilschutz-Mechanismus der EU aktiviert, der die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union beim Katastrophenschutz regelt. Frankreich und Italien hätten bereits Löschflugzeuge geschickt. Nach Angaben der griechischen Feuerwehr sagten auch Rumänien, Polen und die Slowakei Unterstützung zu. Sie wollen 230 Feuerwehrleute schicken.
"Ich gehe nicht weg. Ich habe mit dem Bau dieses Hauses begonnen, als ich 27 Jahre alt war", sagte Dimitris Michaelous aus der von den Flammen bedrohten Stadt Pournari.
Griechenland hatte seit Ende vergangener Woche gegen seine erste Hitzewelle in diesem Jahr zu kämpfen. Ab Donnerstag rechnet der Wetterdienst mit einer zweiten Welle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad. Mit der einhergehenden Trockenheit steigt auch die Gefahr von Waldbränden. Feuerwehrsprecher Vathrakogiannis sprach von einem "sehr hohen Risiko" vor allem in der Region um Athen, in Attika, auf der Insel Kreta sowie auf der Halbinsel Peloponnes.
Auch andere Länder leiden weiter unter großer Hitze: Frankreich verzeichnete Temperaturen von bis zu 40 Grad im Süden des Landes, unter anderem auf der Urlaubsinsel Korsika. Auf der spanischen Kanareninsel La Palma kämpfen seit Samstag hunderte Feuerwehrleute gegen einen Brand, der bereits 3500 Hektar Land zerstört hat. 4000 Menschen mussten evakuiert werden.
Auch auf dem spanischen Festland ist es heiß - und auch das Meer erwärmt sich zusehends. Wie der spanische Wetterdienst mitteilte, lag die durchschnittliche Wassertemperatur vor Spaniens Küsten Mitte Juli bei 24,6 Grad und damit 2,2 Grad über dem Durchschnitt. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1940 wurde Mitte Juli keine so hohe Durchschnittstemperatur im Meer gemessen.
Auf den italienischen Inseln Sardinien und Sizilien wird den Vorhersagen zufolge möglicherweise bald Europas Hitzerekord von 48,8 Grad gebrochen, der im August 2021 in Sizilien gemessen wurde. Aus Rom, wo 40 Grad gemessen wurden, flüchteten viele Menschen ans Meer.
Auch im Süden der USA ächzten Millionen Menschen unter einem weiteren Hitzetag. In der Stadt San Angelo im Bundesstaat Texas, wo Temperaturen bis 42 Grad erwartet wurden, erklärte der Wetterdienst, er finde keine neuen Worte für die Warnung, "dass es heute draußen heiß sein wird".
Die chinesische Hauptstadt Peking brach mit Temperaturen über 35 Grad an 27 aufeinanderfolgenden Tagen unterdessen einen 23 Jahre alten Rekord. "Mittags habe ich das Gefühl, als würde die Sonne meine Beine rösten, als würde meine Haut brennen", sagte der 22-jährige Qiu Yichong. Die Stadtverwaltung rief Alte und Kinder auf, möglichst drinnen zu bleiben.
UN-Angaben zufolge belastet die extreme Hitze auf der nördlichen Welthalbkugel auch zunehmend die Gesundheitssysteme. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, verschlimmert die Hitze häufig Vorerkrankungen wie Diabetes, Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
A.Maldonado--TFWP