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Europa muss sich nach Einschätzung von UN- und EU-Klimaexperten aufgrund der Erderwärmung auf zunehmende tödliche Hitzewellen einstellen. Im vergangenen Jahr lag die Durchschnittstemperatur rund 2,3 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hervorgeht. Damit bestätigt sich Europas Status als der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde.
Laut dem Bericht stiegen die Temperaturen in Europa allein in den drei Jahrzehnten bis 2021 um 1,5 Grad. Im vergangenen Jahr stöhnte ganz Europa unter dem heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, in vielen Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien, war es das heißeste Jahr.
Mehr als 16.000 Menschen starben im vergangenen Jahr durch extreme Hitze, während sich die wirtschaftlichen Schäden durch Wetter- und Klimaextreme auf zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) summierten.
Die hohen Temperaturen hätten die weitverbreitete Dürre in Europa verschärft, Zahl und Ausmaß von Waldbränden in die Höhe schnellen lassen und für tausende Hitzetote gesorgt, erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.
Leider ließen sich die Entwicklungen im vergangenen Jahr nicht "als einmalig oder Ausreißer des Klimas" abtun, erklärte der Direktor des Klimawandel-Dienstes von Copernicus (C3S), Carlo Buontempo. Vielmehr lasse sich aufgrund der Entwicklungen vorhersagen, dass sie "Teil eines Musters sind, das Hitzestress-Extreme in der gesamten Region häufiger und intensiver werden lässt".
Als positives Zeichen wertete der Bericht jedoch, dass erstmals innerhalb der Europäischen Union mehr Strom durch Wind- und Solarenergie erzeugt wurde als durch Erdgas. Ihr Anteil an der Stromproduktion lag im vergangenen Jahr bei 22,3 Prozent und damit um 2,3 Prozentpunkt höher als beim Erdgas.
P.Grant--TFWP