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Mähroboter sind eine große und wachsende Gefahr für Igel. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin sprach am Montag von einem "ernsten Problem" für diese besonders geschützte Tierart. Seit dem vergangenen September sammelt und dokumentiert das Institut demnach Funde von Igeln mit Schnittverletzungen, die eindeutig auf Mähroboter zurückzuführen sind.
Die Daten stammen von Igelauffangstationen, die bislang mehrere hundert solcher Fälle erfassten. Die Dunkelziffer an verletzten und getöteten Tiere sei sehr hoch. Zudem berichten die Igelstationen demnach von einem Anstieg der Fälle seit dem Frühjahr um 30 bis 50 Prozent. Dies stehe mutmaßlich mit den jährlich um zwölf Prozent steigenden Absatzzahlen von Mährobotern in Zusammenhang.
Den Forschern zufolge können Mähroboter entgegen der Angaben vieler Hersteller kleine Tiere wie Igel nicht erkennen und verursachen meist gravierende Verletzungen. Die Geräte würden nicht selten nachts und unbeaufsichtigt eingesetzt. "Für Igel ist diese Konstellation fatal, denn sie suchen nachts nach Nahrung, flüchten nicht, sondern rollen sich zusammen und warten so Gefahren ab", erklärte Anne Berger vom Leibniz-Institut.
Die Igelbestände sind rückläufig. 2020 wurde der Igel auf die Vorwarnliste der bundesdeutschen Roten Liste gesetzt. Mähroboter verbreitern den Experten zufolge das Gefahrenspektrum für diesen Kleinsäuger nun um ein weiteres Risiko. An technischen Lösungen für ungefährlichere Mähroboter werde zwar gearbeitet, man sei davon aber noch ein ganzes Stück entfernt.
Die Igelauffangstationen seien mit der Zahl und Schwere der Verletzungen überfordert. Das Institut dringt daher die Politik zum Handeln. Denkbar sei beispielsweise eine staatliche Übernahme der Tierarztkosten oder ein Verbot des Betriebs von Mährobotern während der Nachtstunden in der Bundesartenschutzverordnung. Zudem müsse es mehr Aufklärungsarbeit geben.
L.Coleman--TFWP