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Ein Bündnis großer Umweltorganisationen hat die Ampel-Parteien davor gewarnt, Heizungen mit Holz oder Holzpellets als nachhaltig einzustufen und damit auch künftig für neue Heizanlagen zuzulassen. In einer gemeinsamen Erklärung verwiesen die Verbände am Mittwoch darauf, dass es bereits heute sowohl in Deutschland wie auch global eine Übernutzung von Wäldern gebe. Zunehmende Entwaldung habe "verheerende Konsequenzen für die Biodiversität".
Hintergrund sind die Debatten über das geplante neue Gebäudeenergiegesetz (GEG). Vor allem aus der FDP, aber auch aus Teilen der SPD gibt es Forderungen, im Rahmen von "Technologieoffenheit" das Heizen mit Holz auch künftig zu ermöglichen. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich zumindest für diesbezügliche Ausnahmeregelungen offen gezeigt.
Die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace, Nabu, Robin Wood und WWF warnten davor, "eine Verbrennungstechnologie – auf Basis von Kohle und Gas – durch eine andere ersetzen zu wollen, die ebenfalls klimaschädlich ist". Dies trage weder zum Erreichen der Klimaziele bei noch zum Schutz der Artenvielfalt, mahnten die Verbände.
"Wälder drohen immer mehr zur CO2-Quelle zu werden", heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Die Nutzung von Holz steige in allen Bereichen stetig an, was Entwaldung und Degradierung von Wäldern weiter beschleunige. "Würde der globale Energiebedarf nur mit Holz gedeckt, wären die Wälder der Welt nach einem Jahr nahezu ausgelöscht", heißt es unter Berufung auf wissenschaftliche Analysen.
Bereits jetzt importiere Deutschland enorme Mengen an Holz, kritisieren die Verbände. Der Anteil an der EU-Holzernte, der in die Verbrennung geht, sei von 40 Prozent im Jahr 2005 bis 2017 bereits auf 55 Prozent gestiegen. Bei der Verbrennung von Holz werde das vom Baum zuvor gebundene CO2 freigesetzt, heißt es weiter. Da die in Holz gespeicherte Energie geringer sei als in Kohle und Erdgas, werde bei der Holzverbrennung zudem bis zu doppelt so viel CO2 frei, um die gleiche Wärmemenge zu erhalten.
Zwar gelten Holzheizungen vielfach als klimaneutral, dies gilt jedoch nur wenn ebensoviel Holz nachwächst wie verbrannt wird. Zudem weisen die Verbände darauf hin, dass durch Verbrennung in kurzer Zeit freigesetztes CO2 erst sehr langsam über die nächsten Jahrzehnte in Bäumen wieder gebunden werde. "Mit Holz zu heizen, ist daher kein Beitrag zum Klimaschutz", warnen die Umweltschutzorganisationen.
Außerdem setze das Verbrennen von Holz gesundheitsschädliche Stoffe frei, heißt es weiter. Dies seien vor allem Feinstaub, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Stickoxide (NOx). Verwiesen wird auf Untersuchungen des Umweltbundesamts, wonach Kaminöfen und andere Holzfeuerungsanlagen für rund ein Fünftel der gesamten Feinstaub-Emissionen in Deutschland verantwortlich sind.
Holz ist ein wertvoller Rohstoff, der nur sehr begrenzt zur Verfügung steht, heben die Verbände außerdem hervor. Er dürfe daher nur in Ausnahmefällen für Heizzwecke herangezogen werden. Allein heimische Sägereste reichten bei steigender Nachfrage nicht für die Herstellung von Holzpellets aus und diese müssten eingeführt werden. In vielen Pellet-Exportländern wie Estland oder Rumänien führe dies aber zu Holzeinschlägen in artenreichen Naturwäldern.
H.Carroll--TFWP