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Frankreich hat am Mittwoch mit 32 Tagen in Folge ohne Regen einen neuen Höchstwert erreicht. Dies sei die längste Zeitspanne ohne nennenswerten Niederschlag seit Beginn der Messungen 1959, teilte der französische Wetterdienst am Mittwoch mit. Zuletzt hatte es im Jahr 2020 bereits 31 regenfreie Tage in Folge gegeben, allerdings etwas später im Jahr. Im Winter, wenn der Grundwasserspiegel wieder steigen sollte, ist der Regenmangel besonders bedrohlich.
"Der Klimawandel bedeutet, dass die Wasserreserven in Frankreich um 15 bis 40 Prozent sinken", sagte Umweltminister Christophe Béchu dem Sender FranceInfo. Der Minister forderte einen sorgfältigeren Umgang mit Wasser. "Wir haben eine Kultur der Verschwendung", sagte Béchu.
Weniger als ein Prozent des benutzten Wassers werde in Frankreich wieder aufbereitet, in Spanien sei es 20 Mal mehr. Zudem verliere sich etwa ein Fünftel des Trinkwassers durch Lecks. In manchen Gegenden gingen durch Lecks sogar bis zu 70 Prozent des Trinkwassers verloren.
Am kommenden Montag wolle er mit den Präfekten mögliche Einschränkungen besprechen, die bereits von März an gelten sollen, sagte der Minister. Dies sei nötig, "um zu verhindern, dass wir uns zum Sommer hin in katastrophalen Situationen befinden", betonte er. Der Grundwasserspiegel, der üblicherweise im Winter ansteige, habe bereits zwei Monate Verzug. "Frankreich ist im Warnzustand", sagte er.
Die zunehmende Häufigkeit und Intensität der Dürreperioden ist nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern eine Folge des menschengemachten Klimawandels. Bereits im vergangenen Sommer hatte Frankreich unter einer großen Dürre gelitten.
Die Trockenheit ist in Frankreich inzwischen ein Dauerphänomen: Seit August 2021 ist mit Ausnahme von drei Monaten monatlich weniger Regen gefallen als bislang im Schnitt üblich. Anhaltende Dürreperioden führen unter anderem dazu, dass der Grundwasserspiegel sinkt, dass in manchen Gegenden das Trinkwasser knapp wird und die Landwirtschaft geringere Ernten befürchten muss.
Die Wasserknappheit führt schon jetzt zu Engpässen und Konflikten. Im westfranzösischen Département Landes demonstrierten am Dienstag rund tausend Bauern, um ihren Anspruch auf die bisherige Wassermenge zu verteidigen und den Bau von Reservebecken zu fordern.
Mehrere Dörfer in den Regionen Ardèche und im Zentralmassiv werden bereits per Tankwagen mit Trinkwasser beliefert. In den Pyrenäen sind manche Stauseen wie etwa Montbel im Ariège nur zu 20 bis 30 Prozent gefüllt, die Umgebung erinnert an eine Mondlandschaft.
In der Picardie nördlich von Paris sorgen sich Landwirte um den Anbau von Chicoree-Salat und Kartoffeln. Umweltschützer kritisieren außerdem den Einsatz der Schneekanonen, die während der Winterferien besonders stark im Einsatz sind und viel Wasser verbrauchen.
G.George--TFWP