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Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat das Aus für einen umstrittenen belgischen Atomreaktor nahe der deutschen Grenze begrüßt. Die Stilllegung des 40 Jahre alten Meilers bei Lüttich sorge "für deutlich mehr Sicherheit in unseren beiden Ländern", sagte Lemke am Dienstag der Online-Ausgabe der "Rheinischen Post" in Düsseldorf.
Block zwei des Kernkraftwerks Tihange bei Lüttich wird am Dienstag ab 18.30 Uhr heruntergefahren und bis Mitternacht vom Netz genommen, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft Engie bestätigte. Deutsche Politiker und Atomkraftgegner hatten sich jahrelang für ein Aus des Reaktors eingesetzt, der rund 50 Kilometer von Aachen entfernt liegt.
Experten stellten bereits 2012 tausende kleine Risse in dem Reaktordruckbehälter fest. Ähnliche Probleme hatte ein Meiler im Kernkraftwerk Doel bei Antwerpen. Dieser war bereits Ende September endgültig vom Netz gegangen.
Umweltministerin Lemke verwies darüber hinaus auf den Plan Belgiens, im Jahr 2025 drei weitere Reaktoren vom Netz zu nehmen. "Das ist ein großer Gewinn für die nukleare Sicherheit in Europa", betonte sie.
Für die beiden jüngsten belgischen Atommeiler ist eine Laufzeitverlängerung bis 2035 geplant. Darauf hatte sich die Regierung Anfang Januar grundsätzlich mit dem Betreiber Engie verständigt. Die Brüsseler Koalition mit Beteiligung der Grünen begründet dies mit Versorgungsproblemen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
T.Gilbert--TFWP