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Angesichts des Schienengipfels im Bundesverkehrsministerium haben Wirtschaftsverbände auf Investitionen ins deutsche Schienennetz gedrungen. Der Industrieverband BDI erklärte, wegen der stark steigenden Energiepreise und des wachsenden Verkehrsaufkommens sei der Aufbau "zusätzlicher Kapazitäten im Schienennetz von immenser Bedeutung für die Industrie". Dabei gehe es nicht nur um den "klassischen Infrastrukturausbau", sondern auch um digitale Lösungen. Die Schiene spiele für die Wettbewerbsfähigkeit und das Erreichen der Klimaziele eine "tragende Rolle".
Auf Einladung von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) trafen sich am Donnerstag Vertreter von Bahn, Verkehrs- und Wirtschaftsverbänden zu Gesprächen über die Zukunft der Schiene. Eingeladen ist auch die Bauindustrie - sie mahnte ebenfalls ein verlässliches Finanzierungskonzept für die Sanierung des Bahnnetzes an und forderte das Vorziehen von Investitionen durch den Bund.
"Deutschland braucht ein verlässliches und solides Schienennetz, damit die Verkehrswende und der Deutschlandtakt gelingen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, der "Augsburger Allgemeinen". "Das Konzept steht und fällt allerdings mit der dafür notwendigen Finanzierung." Insgesamt sei eine Generalsanierung die richtige Strategie, nicht die Konzentration auf einen Teil des Netzes.
Die Gewerkschaft EVG forderte ihrerseits Ausgleichszahlungen für die Verkehrsbetriebe wegen der hohen Energiekosten und Inflation. Die Bundesregierung sei gefordert, die finanzielle Mehrbelastung auszugleichen, sagte der EVG-Vizevorsitzende Martin Burkert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Kritisch sehen Verbraucherschützer den Schienengipfel und mahnten Wissing, "nicht an die Gipfelitis seines Vorgängers anzuknüpfen, die selten zu bahnbrechenden Lösungen geführt hat". Marion Jungbluth vom Verbraucherzentrale Bundesverband sagte dem "Handelsblatt", es sei zwar richtig, die Sanierung der Schiene zur Chefsache zu erklären - letztlich zähle aber das, "was bei den Menschen ankommt".
Nötig sei ein Qualitätsmonitoring durch eine "zentrale und unabhängige Stelle", mit der auch die Kundenzufriedenheit gemessen werde. Was Fahrgäste in den vergangenen Monaten "in den Zügen und auf Bahnsteigen erleben mussten, ist nicht geeignet, neue Fahrgäste für das Bahnfahren zu begeistern".
A.Williams--TFWP