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Der Deutsche Turner-Bund hat nach den schwerwiegenden Vorwürfen von Spitzenathletinnen wegen Fehlverhaltens am Bundesstützpunkt in Stuttgart eine externe und unabhängige Klärung angekündigt. Wie der DTB am Montagabend mitteilte, soll eine Frankfurter Kanzlei "mit der umgehenden Untersuchung der Vorwürfe" beauftragt werden.
"Ziel der unabhängigen anwaltlichen Untersuchung ist zum einen, die einzelnen Vorwürfe zu untersuchen. Zum anderen sollen die Vorkommnisse mit Blick auf mögliche organisatorische und systemische Mängel betrachtet werden", hieß es in der Verbands-Mitteilung: "Die Untersuchung der Kanzlei Rettenmaier Frankfurt wird umgehend beginnen und soll schnellstmöglich abgeschlossen werden."
Zudem habe das DTB-Präsidium beschlossen, einen "unabhängigen Expertenrat" einzusetzen, der im Anschluss an die anwaltliche Untersuchung "die Trainingsmethoden und den Umgang mit den Turnerinnen sowie die diesbezüglichen strukturellen Rahmenbedingungen aufarbeiten" und die DTB-Führung "zu etwaigen erforderlichen organisatorischen Verbesserungsmaßnahmen beraten" soll.
Das "interdisziplinär besetzte" Gremium werde dabei auch die weiter zurückliegende Vergangenheit in den Blick nehmen. "Ziel ist es, aus den vielfältigen Beschreibungen möglicher Missstände beim Umgang mit den Turnerinnen Verbesserungen der Rahmenbedingungen durch konkrete Empfehlungen für die Zukunft abzuleiten", hieß es. Auch sei "die Einbindung einer Betroffenenvertretung vorgesehen".
Kurz vor dem Jahreswechsel hatten mehrere zumeist zurückgetretene Auswahl-Turnerinnen wie Tabea Alt schwerwiegende Vorwürfe gegen die Arbeit am Bundesstützpunkt in Stuttgart erhoben, unter anderem beklagten sie "systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch".
G.Dominguez--TFWP