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Nuri Sahin wird in den kommenden Tagen wohl mehr Krankenpfleger als Fußballtrainer sein. "Ich hoffe, dass die Jungs wieder gesund werden, dass wir am Dienstag wieder einige Spieler mehr zur Verfügung haben", sagte der Coach von Borussia Dortmund nach dem kuriosen 2:3 (1:3) im Bundesliga-Topspiel gegen Meister Bayer Leverkusen.
Die ersten fünf Dortmunder Optionen für die Innenverteidigung waren von der Grippewelle lahmgelegt oder gesperrt bzw. verletzt, mit den allerletzten Notnägeln Yannik Lührs und Julian Ryerson innen kassierte der BVB drei Tore in den ersten neunzehn Minuten. "Wir müssen weitermachen", betonte Sahin, "mit Ball war das nicht schlecht. Ich bin mir sicher, dass wir bei Holstein Kiel drei Punkte holen werden." Doch die Zeit ist ausgerechnet jetzt knapp, wo sie so wertvoll wäre.
Das Virus sollte sich keinesfalls weiter verbreiten. Derzeit sind Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Emre Can, Ramy Bensebaini, Alexander Meyer und Filippo Mane erkrankt, Niklas Süle ist verletzt. Der gesperrte Pascal Groß kehrt erst für das Spiel bei Eintracht Frankfurt am kommenden Freitag zurück.
Sahin nahm die vielen Ausfälle äußerlich gelassen. "Ich suche nicht nach Alibis", sagte er, aber "ich gehe fest davon aus, dass wir da mit eingespielten Jungs besser verteidigen. Trotzdem erwarte ich auch so mehr." Die Gegentore seien "auch in dieser Konstellation, in der wir wahrscheinlich nie wieder spielen werden, viel zu einfach" gewesen.
Nach 16 Spielen hat der BVB erst 25 Punkte gesammelt - das Ziel Champions League, also mindestens der vierte Platz, könnte akut in Gefahr geraten. Geschäftsführer Lars Ricken hat schon gefordert, für den Rest der Saison "deutlich mehr als zwei Punkte im Schnitt pro Spiel" zu holen. Bisher sind es 1,56. Doch zunächst ist Sahin ohnehin als Krankenpfleger gefragt.
A.Maldonado--TFWP