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Dank einer historischen Aufholjagd bei einem selten gesehenen Bundesliga-Spektakel hat Werder Bremen die Krise der TSG Hoffenheim maximal verschärft. Angeführt vom Dreierpacker Jens Stage gewannen die Hanseaten nach einem 0:3-Rückstand 4:3 (3:3) bei den Kraichgauern - damit hat Werder die jüngste 0:5-Klatsche gegen Bayern München zu den Akten gelegt. Die TSG kassierte dagegen die vierte Pleite in Folge, der Stuhl von Trainer Pellegrino Matarazzo wackelt bedenklich.
Der Däne Stage mit seinem ersten Bundesliga-Dreierpack (26./39./49.) und Julian Malatini (21.) trafen für die Bremer, die zum ersten Mal seit 1984 nach einem Drei-Tore-Rückstand noch etwas Zählbares holten. Marius Bülter mit einem Doppelschlag (5./8.) und Adam Hlozek (12.) hatten Hoffenheim früh auf die Siegerstraße gebracht. Doch nach der Roten Karte für TSG-Verteidiger Stanley Nsoki wegen einer Notbremse (18.) kippte das Spiel.
Matarazzo steht damit vor dem baden-württembergischen Derby am kommenden Sonntag bei seinem Ex-Arbeitgeber VfB Stuttgart gehörig unter Druck - falls er dann noch auf der Bank sitzt. Zunächst steht für Hoffenheim am Donnerstag das Europa-League-Spiel gegen Dynamo Kiew auf dem Programm.
"Mein Fokus liegt bei den Jungs auf dem Platz", sagte Matarazzo kurz vor dem Anpfiff bei DAZN zu den seit Wochen herrschenden Querelen im Klub. Seit dem Rauswurf des langjährigen Sportchefs Alexander Rosen kommt die TSG nicht zur Ruhe. "Es wird sehr intensiv über die Strukturen gesprochen, und es wird relativ zeitnah Entscheidungen geben", betonte Rosens Interims-Nachfolger Frank Kramer: "Ich bin ständig mit dem Trainer im Austausch."
Drei Tage nach dem 1:1 zum Auftakt der Europa League beim dänischen Meister FC Midtjylland begannen die Hoffenheimer vor 26.018 Zuschauern in der Sinsheimer Arena ganz stark - obwohl der angeschlagene Stürmerstar Andrej Kramaric fehlte. Bülter nutzte gleich die erste Chance zur Führung, knapp drei Minuten später legte der Angreifer nach.
Die Gastgeber, die neben Kramaric auf Ihlas Bebou, Daniel Jurasek, Ozan Kabak und Grischa Prömel verzichten mussten, spielten die Bremer in der Anfangsphase schwindlig. Das Team von Trainer Ole Werner, bei dem der gesperrte Kapitän Marco Friedl, Justin Njinmah und Milos Veljkovic fehlten, stand in der Defensive völlig neben sich. Nach Vorarbeit von Bülter erzielte der von Meister Bayer Leverkusen gekommene Hlozek sein erstes Tor für die TSG.
Noch nie hatte Hoffenheim so schnell drei Treffer erzielt. Doch auch danach beruhigte sich die Begegnung nicht - im Gegenteil. Zunächst flog Nsoki nach einer Notbremse gegen Felix Agu bereits zum dritten Mal in der Bundesliga vom Platz, dann brachte Malatini Werder zurück in die Partie. Rund um den Treffer hatte Bremen weitere Chancen, Stage schaffte erst den Anschluss und dann den Ausgleich.
Nach der Pause machte Stage da weiter, wo er im ersten Abschnitt aufgehört hatte. Sein drittes Tor drehte das Spiel endgültig. Danach verflachte das Niveau erstmals etwas.
D.Johnson--TFWP