Goldpreis
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Francis Tonleu war tieftraurig. Völlig abgekämpft schlich der deutsche Sitzvolleyballer nach dem verlorenen Spiel um Bronze bei den Paralympics durch die North Paris Arena. "Der Bundespräsident hatte versprochen, mich einzuladen, wenn ich eine Medaille gewinne", sagte der gebürtige Kameruner: "Daran habe ich sehr viel geknüpft."
Er habe Frank-Walter Steinmeier zum ersten Mal in Tokio gesehen, erzählte Tonleu: "Dann war er hier und hat mich erkannt. Er ist ein supernetter Mensch, wir haben Witze gerissen, wir haben unseren Spaß gehabt. Er meinte: Gewinne eine Medaille, dann lade ich dich ein."
Doch Bedingung erfüllte Tonleu mit seinem Team nicht. Im Spiel um Bronze unterlag Deutschland in einem Fünfsatzkrimi mit 2:3 (22:25, 25:23, 23:25, 25:23, 10:15) gegen Ägypten. "Jetzt wo die Medaille nicht da ist, bekomme ich meine Einladung nicht", sagte Tonleu traurig.
Dabei habe er es schon weitererzählt, gestand der 47-Jährige. "Ich habe es schon meiner Mutter gesagt: Bereite dich vor, packe deine Koffer, mach dich fertig und die Medaille nehme ich sowieso mit", sagte Tonleu, der sich nun Gedanken um seine Zukunft im Nationalteam machen will.
"Ob ich die Kraft habe noch weiterzumachen, steht in den Sternen", sagte er: "Ich muss erstmal meine Wunden lecken."
L.Davila--TFWP