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Der Wutausbruch des Trainers ist vergessen, das Etappenziel erreicht: Die deutschen Hockey-Frauen stehen im Viertelfinale.
Paris (SID) Valentin Altenburg sah diesmal keinen Grund für einen Wutausbruch. Vielleicht auch, weil hoher Besuch auf der Tribüne saß: Die Bundesaußenministerin sah den deutschen Hockey-Frauen im Stade Olympique Yves-du-Manoir zu. Als die "Danas" durch ein 4:2 (3:0) gegen China dann auch problemlos und vorzeitig das Viertelfinale erreicht hatten, trafen sich Annalena Baerbock und die Mannschaft auf dem Spielfeld zu einem gemeinsamen Foto, danach blieb sogar noch ein bisschen Zeit für einen kleinen Plausch zwischen Chefdiplomatin und Bundestrainer.
Neben dem Einzug in die K.o.-Runde war der Besuch von Baerbock willkommener Höhepunkt für die Mannschaft von Altenburg. "Es ist cool, mal in den Austausch zu kommen. Es freut uns", sagte Kapitänin und Doppel-Torschützin Nike Lorenz, und ja, "wir genießen es, ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und solche Möglichkeiten zu bekommen." Aufmerksamkeit hatten die deutschen Hockey-Frauen zwei Tage zuvor allerdings schon reichlich bekommen, als der Bundestrainer Führungsspielerin Anne Schröder ("Halt endlich die Fresse") rund gemacht hatte.
Baerbocks Besuch war da die willkommene Ablenkung. "Sie hatte direkt ein T-Shirt des Nationalteams an, das wir unterschrieben haben", berichtete Benedetta Wenzel. Die Bundesaußenministerin habe zudem "viel Glück gewünscht" und ihr Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, "dass sie das Viertelfinale nicht mehr sehen kann". Die K.o.-Runde beginnt am 5. August, Baerbock habe aber das Versprechen hinterlassen, das Spiel dann anderweitig verfolgen zu wollen, sagte Wenzel. Schließlich habe ihr der Besuch "Spaß gemacht".
Kapitänin Lorenz (12./49.) und Charlotte Stapenhorst (17./18.) führten die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) zum dritten Sieg im vierten Spiel, daran änderten auch die Treffer von Dan Wen (36.) und Zou Meirong (55.) nichts. Damit geht es für die "Danas" im abschließenden Gruppenspiel am Samstag (19.45 Uhr) gegen den EM-Zweiten Belgien nur noch um eine gute Ausgangslage für die Runde der besten acht Mannschaften. In Tokio vor drei Jahren war schon nach dem ersten K.o.-Spiel gegen den späteren Silbermedaillengewinner Argentinien Schluss gewesen.
Diesmal soll es weiter gehen. "Natürlich ist es cool, dass wir es jetzt klargemacht haben", sagte Lorenz und betonte: "Wir machen so weiter. Ich habe das Gefühl, dass wir schon in einem Crunchtime-Modus sind. Den müssen wir noch ein bisschen verschärfen, dann sind wir ganz gut auf Kurs." Die Außenministerin wird es verfolgen.
SID th wt
P.Navarro--TFWP