SDAX
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Die Stimmung knisterte, beim Einmarsch der Matadore brandete tosender Jubel auf, und am Ende stand ein sicherer Sieg: Das spanische Super-Doppel Rafael Nadal und Carlos Alcaraz hat seine Erstrunden-Aufgabe bei den Olympischen Spielen in Paris auf dem prall gefüllten Court Philippe Chatrier gelöst. Gegen die an Nummer sechs gesetzten Argentinier Maximo Gonzalez und Andres Molteni hieß es nach 1:47 Stunden 7:6 (7:4), 6:4.
Sandplatzkönig Nadal und sein legitimier Thronfolger Alcaraz waren von Beginn an mit Herzblut bei der Sache, klopften sich nach gelungenen Ballwechseln euphorisch ab. Auf den Rängen schwappte La Ola. Nach 61 Minuten war der erste Satz unter Dach und Fach. In beiden Durchgängen verlor Nadal einmal seinen Aufschlag, doch den Spaniern glückte jeweils das Rebreak. Der zweite Matchball machte dann alles klar, und auf den Tribünen war die Hölle los.
Nadal wird in Paris auch im Einzel an den Start gehen, wo er am Sonntag auf Marton Fucsovics (Ungarn) trifft. Es könnten seine letzten Auftritte in Paris sein. Die Rückkehr zu den French Open im kommenden Jahr ist sehr fraglich, in diesem Jahr war der 38-Jährige in der ersten Runde am späteren Finalisten Alexander Zverev gescheitert.
Ob es in der französischen Metropole nochmal zu einem großen Triumph reichen wird, erscheint nach den zuletzt gezeigten Leistungen eher unwahrscheinlich. Doch Nadal will allenfalls sich selbst noch etwas beweisen.
22 Grand-Slams hat der "Stier aus Manacor" gewonnen, alleine 14 in Roland Garros. Aber Nadal weiß auch, wie Olympia geht. 2008 gewann er in Peking im Einzel, 2016 holte er in Rio de Janeiro in der Doppel-Konkurrenz nochmals Gold.
Die kommenden Tage (und Wochen?) in Paris will die spanische Tennis-Ikone auf jeden Fall genießen. Nadal hatte am Vorabend bereits seinen großen Auftritt. Als Träger der Olympischen Fackel war er an der Seite anderer Sportgrößen auf der Seine geschippert - sichtlich mit Stolz erfüllt.
Der Mallorquiner fühlt sich offensichtlich wohl in Paris, an seiner Seite stets die Familie um Ehefrau Maria Perello und Sohn Rafa junior. Dies soll noch möglichst lange andauern.
W.Knight--TFWP