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Sensationelles Comeback nach zwölf Jahren: Deutschlands Volleyballer haben eine glanzvolle Olympia-Rückkehr hingelegt. Bei der ersten Teilnahme seit London 2012 besiegte das enorm nervenstarke DVV-Team um Altstar Georg Grozer den Weltranglistenzweiten Japan nach einem Krimi am Samstagmorgen in Paris mit 3:2 (25:17, 23:25, 20:25, 30:28, 15:12) und erwischte dank einer ganz starken Vorstellung einen Turnierstart nach Maß.
1:2 lag das deutsche Team gegen den Favoriten bereits zurück, wehrte im vierten Satz sogar einen Matchball ab, zwei weitere Matchbälle wurden durch erfolgreiche Challenges abgewendet - ehe im Tiebreak des fünften Durchgangs die Entscheidung zugunsten der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) fiel.
In der zweiten Vorrundenpartie trifft die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski am Dienstag (13.00 Uhr) auf den dreimaligen Olympiasieger USA, dritter Gegner ist Südamerikameister Argentinien am Freitag (9.00 Uhr). Nur die ersten zwei Teams in den drei Vierergruppen qualifizieren sich sicher für das Viertelfinale, dazu kommen die zwei besten Gruppendritten.
Gegen Japan erlebten die knapp 10.000 Zuschauer in der stimmungsvollen Arena Süd 1 ein Kuriosum: Schon im ersten Satz musste die Partie kurzzeitig unterbrochen werden, weil sich auf Seiten der Japaner Teile des aufgeklebten Olympia-Logos vom Hallenboden gelöst hatten. Unter dem Netz wurde mit nur vier Olympischen Ringen weitergespielt, später waren es sogar nur noch zwei.
Das brachte die deutschen Männer, die sich mit sieben Siegen aus sieben Spielen das Olympia-Ticket gesichert hatten, aber zunächst nicht aus dem Konzept. Konzentriert und mit starkem Angriffsspiel sicherte sich das Team um Kapitän Lukas Kampa den ersten Satz und blieb in der Folge auf Augenhöhe mit dem favorisierten Gegner - musste den zweiten Durchgang jedoch knapp abgeben.
Danach lieferten sich beide Teams ein intensives und phasenweise hochklassiges Spiel, in dem Japan, angepeitscht vom lautstarken Anhang auf den Tribünen, zunehmend die Oberhand gewann. Grozer und Co. blieben aber auch nach dem Rückstand hartnäckig und hielten vor allem dank der guten Blockarbeit das Spiel offen. Den fünften Satzball nutzte das Team zum 2:2-Ausgleich - und war im Tiebreak nervenstark.
"Mein Ziel, und das von vielen in der Mannschaft, ist eine Medaille. Mit dieser Einstellung gehen wir die Spiele an", hatte der 39-jährige Grozer, der schon in London dabei war, vor den Paris-Wettbewerben gesagt. Dies bewiesen die deutschen Asse gegen Japan eindrucksvoll - und wollen es im zweiten Spiel gegen den Weltranglistensechsten USA wieder tun.
S.Jones--TFWP