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Sebastian Coe gilt als Gegenentwurf zu IOC-Präsident Thomas Bach, nicht zuletzt wegen aufsehenerregenden Alleingängen wie der Einführung von Preisgeldern für Leichtathletik-Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Paris. Ob er aber Nachfolgekandidat sein möchte für Bach, der nach derzeitigem Stand 2025 aus dem Amt scheidet, beantwortet der Präsident von World Athletics weiter ausweichend. "Ich denke, dass diese Fragen am besten an andere Leute gerichtet werden sollten", sagte Coe im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
Es herrsche "große Unsicherheit darüber, was derzeit in Lausanne passiert", wo das Internationale Olympische Komitee seinen Sitz hat, führte der 67-jährige Brite aus. Mehrere IOC-Mitglieder hatten Bach bei der Vollversammlung der Ringe-Organisation im vergangenen Oktober in Mumbai gebeten, eine dritte Amtszeit anzustreben, obwohl dies eine Änderung der Olympischen Charta erfordern würde. Bach (70), wie Coe Olympiasieger und dem Briten einst freundschaftlich verbunden, spielt bei diesem Thema auf Zeit. Die Spiele in Paris beginnen am Freitag und enden am 11. August. Bach ist seit 2013 im Amt, gemäß Charta ist nach zwölf Jahren Schluss.
Er selbst habe "nie Dinge getan, weil ich dachte, dass das Ergebnis sicher ist", sagte Coe, Chef-Organisator der Sommerspiele von London 2012: "Ich habe eher Dinge getan, die ich interessant fand oder für die ich das Bedürfnis verspürte, sie zu tun."
Coe steht seit 2015 dem Leichtathletik-Weltverband vor und hat als Nachfolger des skandalumwitterten Lamine Diack für einen Kulturwandel gesorgt. Unter Coes Führung schlug World Athletics etwa einen rigiden Kurs gegen Russland bereits nach dem Staatsdopingskandal und vor dem Angriff auf die Ukraine ein. Mit der Einführung von Preisgeldern aus eigenen Geldtöpfen überrumpelte Coe auch wegen der Kurzfristigkeit das IOC, das keine Medaillenprämien ausschüttet. Seine Sportart werde "richtig regiert", sagte Coe. Sie werde "wahrscheinlich besser regiert als jede andere Sportart da draußen".
A.Maldonado--TFWP