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DOSB-Präsident Thomas Weikert fordert von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nach den jüngsten ARD-Recherchen weitere, tiefgehende Untersuchungen. "Wir sind empört", sagte der Vorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes im ZDF-Sportstudio: "Ich hoffe, das wird noch aufgeklärt zum Schutz der Athletinnen und Athleten. Sonst können wir uns den Wettbewerb nämlich sparen."
Weikert (62) erklärte, aus seiner Sicht hätten die Anfang 2021 positiv getesteten 23 chinesischen Schwimmer "erstmal gesperrt werden müssen, das besagt die Regel". Genau dies geschah aber nicht, die WADA folgte inmitten der Corona-Pandemie einem Untersuchungsbericht aus China, laut dem es in einer Hotelküche zur Kontamination mit dem verbotenen Herzmittel Trimetazidin gekommen war. Auf eigene Recherchen in China verzichtete die WADA.
Screenshots von Chats legen laut der ARD-Recherche allerdings nahe, dass die Schwimmer nicht alle in derselben Unterkunft untergebracht waren. Dies aber war ein Kernpunkt des Berichts aus China. 13 der 23 positiv Getesteten starteten im Sommer 2021 in Tokio, mehrere gewannen Olympiamedaillen. Elf der 23 sollen auch in Paris (26. Juli bis 11. August) an den Start gehen.
"Wir in Deutschland betreiben einen harten Anti-Doping-Kampf", betonte Weikert: "Das muss überall auf der Welt so sein. Da ist die WADA gefordert. Sie hat nicht die beste Figur gemacht."
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte erst in der vergangenen Woche der WADA zum wiederholten Mal sein "volles Vertrauen" ausgesprochen. Die WADA hatte sich zuvor vom Schweizer Staatsanwalt Eric Cottier in einem Zwischenbericht bestätigen lassen, dass bei der Untersuchung des Falls in China alles korrekt abgelaufen sei.
M.McCoy--TFWP