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Vier Tage nach der tödlichen Messerattacke von Aschaffenburg haben zahlreiche Menschen am Sonntag in der Stiftsbasilika der bayerischen Stadt der beiden Opfer gedacht. "Es tut wirklich weh", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Ein unschuldiges kleines Kind und ein mutiger Helfer wurden aus unserer Mitte gerissen." Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) nahmen an dem Trauergottesdienst teil.
Am Mittwoch hatte ein als psychisch krank eingestufter Flüchtling aus Afghanistan in einem Park eine Kindergartengruppe attackiert. Ein zweijähriger Junge wurde getötet. Auch ein Passant, der schützend eingreifen wollte, starb. Drei weitere Menschen wurden verletzt. Der Angreifer wurde mittlerweile in die Psychiatrie eingewiesen.
Dem 41 Jahre alten Helfer wird nun posthum die bayerische Rettungsmedaille verliehen, wie Söder ankündigte. Zuvor hatte er zusammen mit Faeser Kränze für die Opfer niedergelegt. Das Gedenken begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, den Würzburgs katholischer Bischof Franz Jung und der evangelische Landesbischof Christian Kopp gemeinsam gestalteten. Auch Zischan Mehmood, der Imam von Aschaffenburg, nahm teil. Vor der Stiftskirche versammelten sich zahlreiche Menschen. Um 11.45 Uhr - der Uhrzeit der Tat am Mittwoch - läuteten für fünf Minuten die Glocken aller Kirchen der Stadt.
Die Vertreter der Glaubensgemeinschaften appellierten ebenso wie Söder und Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) an den Zusammenhalt der Menschen. Herzing rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, "trotz aller Ängste, trotz aller Wut und Trauer auch in Zukunft in Frieden und ohne Hass" miteinander zu leben.
Söder sprach von einem "sinnlosen, brutalen, verstörenden Verbrechen". Er betonte: "Das Gute und das Böse sind keine Frage von Herkunft, Nationalität, Ethnie oder Glauben." Die Tat dürfe nicht dazu führen, "dass Hass von einigen unsere gesamte Gesellschaft erfasst."
Nach dem Messerangriff begann eine Debatte über Migration. Der Bund und der Freistaat machten sich gegenseitig Vorwürfe zum Umgang mit dem ausreisepflichtigen mutmaßlichen Täter. Am Montag kommt die Innenministerkonferenz (IMK) zu einer Sondersitzung zusammen.
K.Ibarra--TFWP