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Wenige Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump hat Nordkorea eine Reihe ballistischer Kurzstrecken abgefeuert. Das nordkoreanische Militär feuerte am Dienstagmorgen von der Region Ganggye aus mehrere Raketen ins Meer, wie das südkoreanische Militär mitteilte. Die Geheimdienste von Südkorea und den USA hätten die Vorbereitungen für den Raketenabschuss bereits im Vorfeld registriert und diesen aufmerksam verfolgt.
Südkoreas amtierender Präsident Choi Sang Mok verurteilte den Vorfall als einen Verstoß gegen UN-Resolutionen. Experten werteten den Raketenabschuss als mögliche Botschaft an Washington. Möglicherweise solle damit Druck vor dem Antritt der Trump-Regierung aufgebaut werden, sagte der Leiter der Universität für Nordkorea-Studien in Seoul, Yang Moo Jin. Der Experte Ahn Chan Il sagte, offenbar wolle Pjöngjang mit der Aktion vor Trumps Amtsantritt "Präsenz zeigen".
Möglich sei auch, dass der Norden damit Südkorea angesichts der politischen Krise in Seoul weiter destabilisieren wolle, sagte Ahn. Gegen den bisherigen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol läuft derzeit ein Amtsenthebungsverfahren, nachdem er im Dezember kurzzeitig das Kriegsrecht ausgerufen hatte.
Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiter im Kriegszustand. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern befinden sich derzeit an einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Südkorea im vergangenen Jahr als "Hauptfeind" bezeichnet. Der Raketenstart vom Dienstag ist bereits der zweite in diesem Jahr.
P.Grant--TFWP