DAX
-128.8800
Angesichts der Kanzlerkandidaten-Debatte in der SPD haben Unionspolitiker am Dienstag Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ins Visier genommen. "Dass sich Teile der SPD jetzt an Pistorius als Rettungsanker klammern wollen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie", sagte der Parlamentsgeschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU), der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. "Schließlich war seine Amtszeit als Verteidigungsminister mehr vom Schein als vom Sein geprägt."
Dem SPD-Minister sei "eine markante Aufstockung des Verteidigungshaushaltes nie gelungen", kritisierte Frei. "Erkennbar findet seine Politik kaum Rückhalt in der eigenen Partei." Der CDU-Abgeordnete warf der SPD vor, mit der internen Debatte um eine neuerliche Kandidatur von Kanzler Olaf Scholz ein schlechtes Bild abzugeben: "Im Prinzip ist der Streit um die Kanzlerkandidatur in der SPD nur eine Fortsetzung dessen, was das Land aus knapp drei Jahren Ampel-Regierung kennt."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt blickte demonstrativ gelassen auf die Diskussion um die SPD-Kanzlerkandidatur. "Friedrich Merz und die CDU/CSU haben bei der nächsten Bundestagswahl gute Chancen jeden SPD-Kandidaten zu schlagen", sagte Hardt am Dienstag den Sendern RTL und ntv. Pistorius sei "kein Kandidat, der die Breite der SPD repräsentiert", sagte der Christdemokrat. "Deswegen glaube ich nicht so ganz daran, dass es da ein Wechsel gibt."
In der SPD-internen Debatte um die Kanzlerkandidatur rückten zuletzt mehrere Politikerinnen und Politiker von Amtsinhaber Scholz ab - und sprachen sich für eine Kandidatur von Pistorius aus. Der Verteidigungsminister ist laut Umfragen der derzeit beliebteste Politiker in Deutschland, seine Umfragewerte sind deutlich besser als jene von Unions-Kanzlerkandidat Merz.
H.Carroll--TFWP