The Fort Worth Press - Antisemitismusbeauftragter Klein prangert "Tsunami an Antisemitismus" seit 7. Oktober an

USD -
AED 3.67299
AFN 68.057051
ALL 88.380466
AMD 384.770005
ANG 1.791754
AOA 936.502577
ARS 965.258598
AUD 1.45426
AWG 1.8
AZN 1.699013
BAM 1.747233
BBD 2.007299
BDT 118.798967
BGN 1.74698
BHD 0.376863
BIF 2883.191952
BMD 1
BND 1.28123
BOB 6.869874
BRL 5.450704
BSD 0.994135
BTN 83.170176
BWP 13.063948
BYN 3.253524
BYR 19600
BZD 2.003949
CAD 1.34364
CDF 2865.471245
CHF 0.84203
CLF 0.033114
CLP 913.730117
CNY 7.019099
CNH 7.017075
COP 4148.75
CRC 516.103096
CUC 1
CUP 26.5
CVE 98.506303
CZK 22.418054
DJF 177.028941
DKK 6.663703
DOP 59.784696
DZD 132.206464
EGP 48.680204
ERN 15
ETB 118.663153
EUR 0.89355
FJD 2.18635
FKP 0.761559
GBP 0.745889
GEL 2.724979
GGP 0.761559
GHS 15.657775
GIP 0.761559
GMD 68.495095
GNF 8588.836478
GTQ 7.68468
GYD 207.990137
HKD 7.787395
HNL 24.692009
HRK 6.799011
HTG 131.380992
HUF 352.663505
IDR 15101.95
ILS 3.763725
IMP 0.761559
INR 83.55025
IQD 1302.374614
IRR 42092.500068
ISK 135.000018
JEP 0.761559
JMD 156.887094
JOD 0.7087
JPY 143.433973
KES 127.990173
KGS 84.222201
KHR 4040.043063
KMF 441.949899
KPW 899.999433
KRW 1330.380533
KWD 0.30505
KYD 0.828524
KZT 476.798828
LAK 21914.699734
LBP 89027.819965
LKR 301.231083
LRD 198.827902
LSL 17.223364
LTL 2.95274
LVL 0.60489
LYD 4.71696
MAD 9.633368
MDL 17.353083
MGA 4493.719513
MKD 55.035751
MMK 3247.960992
MNT 3397.999955
MOP 7.972555
MRU 39.32783
MUR 45.730093
MVR 15.360157
MWK 1723.872997
MXN 19.34613
MYR 4.126995
MZN 63.850139
NAD 17.223364
NGN 1634.615336
NIO 36.584222
NOK 10.42252
NPR 133.074552
NZD 1.580553
OMR 0.384902
PAB 0.994131
PEN 3.751128
PGK 3.89242
PHP 55.937971
PKR 276.173813
PLN 3.804521
PYG 7737.422557
QAR 3.623645
RON 4.445015
RSD 104.596014
RUB 92.496728
RWF 1341.850181
SAR 3.751747
SBD 8.309731
SCR 12.635905
SDG 601.501516
SEK 10.102465
SGD 1.28368
SHP 0.761559
SLE 22.847303
SLL 20969.494858
SOS 568.186894
SRD 30.249033
STD 20697.981008
SVC 8.698876
SYP 2512.529936
SZL 17.228518
THB 32.693976
TJS 10.56773
TMT 3.5
TND 3.012677
TOP 2.342097
TRY 34.11757
TTD 6.764701
TWD 31.8685
TZS 2731.000273
UAH 41.076081
UGX 3677.928853
UYU 41.451888
UZS 12672.306744
VEF 3622552.534434
VES 36.764424
VND 24555
VUV 118.722009
WST 2.797463
XAF 586.015991
XAG 0.031443
XAU 0.000377
XCD 2.70255
XDR 0.735433
XOF 586.008139
XPF 106.542073
YER 250.303222
ZAR 17.33969
ZMK 9001.197614
ZMW 26.370004
ZWL 321.999592
  • Goldpreis

    6.1000

    2683.1

    +0.23%

  • EUR/USD

    0.0012

    1.1194

    +0.11%

  • TecDAX

    21.1400

    3296.35

    +0.64%

  • SDAX

    48.0900

    13714.87

    +0.35%

  • Euro STOXX 50

    55.1500

    4940.72

    +1.12%

  • MDAX

    87.6900

    26083.75

    +0.34%

  • DAX

    149.8400

    18996.63

    +0.79%

Antisemitismusbeauftragter Klein prangert "Tsunami an Antisemitismus" seit 7. Oktober an
Antisemitismusbeauftragter Klein prangert "Tsunami an Antisemitismus" seit 7. Oktober an / Foto: © AFP

Antisemitismusbeauftragter Klein prangert "Tsunami an Antisemitismus" seit 7. Oktober an

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich alarmiert gezeigt angesichts des "offenen und aggressiven" Antisemitismus in Deutschland. "Wir haben seit dem 7. Oktober einen Tsunami an Antisemitismus erlebt", sagte Klein im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Der Hamas-Angriff auf Israel im Oktober vor fast einem Jahr habe "die bestehenden Dämme in Bezug auf Antisemitismus in unserer Gesellschaft weiter brechen lassen", fügte er hinzu. Dies spiegele sich in der polizeilichen Kriminalstatistik von 2023 mit rund 5000 antisemitischen Straftaten, von denen "die Hälfte nach dem 7. Oktober begangen wurde".

Textgröße:

Der "offene und aggressiv auftretende Antisemitismus in all seinen Ausprägungen" sei in Deutschland und weltweit "so stark wie noch nie seit 1945". Dieses "Allzeithoch" zeugt Klein zufolge von einer "besorgniserregenden Absurdität": Denn am 7. Oktober seien "so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden wie seit der Schoa nicht mehr". Dennoch zeige die deutsche Öffentlichkeit Solidarität mit Juden "nicht in dem Maße, wie ich mir das gewünscht hätte".

Dabei sei der Antisemitismus "in die Höhe geschnellt", bevor es überhaupt eine Reaktion der israelischen Regierung und Armee auf den Hamas-Angriff gegeben habe, sagte Klein weiter. Dies zeige, "dass letztlich der Antisemitismus mit dem Verhalten von Jüdinnen und Juden und auch letztlich mit dem Verhalten von Israel nichts zu tun hat".

Zwar habe es seit Oktober keine nennenswerte Auswanderung von Juden aus Deutschland gegeben. Auch sei laut jüngsten Umfragen das Vertrauen in die deutschen Sicherheitsbehörden groß. Dennoch sei aber jüdisches Leben derzeit "so stark unter Druck wie seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr". Die Sicherheit jüdischen Lebens sei aber "die Grundvoraussetzung für seine Sichtbarkeit", betonte Klein.

Der Antisemitismusbeauftragte appellierte an die deutsche Zivilgesellschaft, "auf keinen Fall zuzulassen, dass Jüdinnen und Juden dafür verantwortlich gemacht werden, was im Nahen Osten passiert". Denn wie jede Form von Diskriminierung sei Antisemitismus "Gift für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt".

Der "absolute Tabubruch" infolge des 7. Oktober betrifft dem Antisemitismusbeauftragten zufolge "alle Bereiche". Antisemitismus sei nun "in Teilen der Gesellschaft vollends akzeptiert". Doch die "Dimension, die Ausprägung und die Hartnäckigkeit des antisemitischen Narrativs" seien "wirklich dramatisch". Menschen mit einer ohnehin antisemitischen Einstellung würden nun "aufgrund der politischen Entwicklung" ihre Ansichten offener äußern, "weil dies auf hierfür besseren Boden trifft".

Neben dem "klassischen deutschen Antisemitismus rechter Prägung" verortet Klein Antisemitismus dabei auch zunehmend in linken und islamistischen Milieus. Aber auch in der Mitte der Gesellschaft würden sich anti-israelische Haltungen ausbreiten. Dabei gerate zunehmend aus dem Blick, "dass es hier um einen Konflikt geht zwischen einer Terrororganisation, die sich nicht um das Völkerrecht schert, und einem demokratischen Staat, der sehr wohl am Völkerrecht gemessen werden will".

Für besonders besorgniserregend hält Klein hierbei "Allianzen zwischen verschiedenen Strömungen". Es gebe Bewegungen, die sonst nicht viel gemeinsam hätten, sich aber einig seien "im Hass auf Juden und auf Israel". Dies betreffe "leider auch den Reflex, Jüdinnen und Juden in Haftung dafür zu nehmen, was im Gazastreifen und in Israel passiert".

"Zum Beispiel bei den Klimaaktivisten oder auch bei queeren Personen sehe ich eine Verharmlosung des Islamismus, der wirklich sehr, sehr kritikwürdig ist", sagte Klein. Dem müsse die Politik mit Aufklärung begegnen - und auch mit Repressionen, "wenn es strafrechtlich relevant wird".

Dennoch sieht Klein Deutschland im internationalen Vergleich im Kampf gegen Antisemitismus "gut aufgestellt". Viele der von ihm angeregten Strukturen würden nun "Früchte tragen". Dazu gehörten die Schaffung und bessere Einordnung von Straftatbeständen, die bundesweite Einführung von Antisemitismusbeauftragten bei allen Generalstaatsanwaltschaften und das Verbot der islamistischen Organisation Samidoun. Polizei, Verwaltung und Justiz seien nun dank Vernetzung und Beratung "besser sensibilisiert".

Allerdings müsse die Verfolgung antisemitischer Straftaten "noch transparenter" werden. Die Bund-Länder-Kommission werde daher im Oktober die Justizministerkonferenz auffordern, sich für die Offenlegung der Zahlen zu tatsächlichen Ermittlungen, Anklagen und Verurteilungen einzusetzen.

Erhöhten Bedarf beim Kampf gegen Antisemitismus sieht Klein insbesondere im Bildungsbereich und bei der Prävention. Hier seien "viele Defizite" zu beklagen. Gerade hier dürfe aber "nicht gespart werden", warnte er mit Blick auf mögliche Kürzungen im Bundeshaushalt 2025.

Auch an deutschen Hochschulen müsse es angesichts einer "massiven Verschlechterung des Diskurses" eine "kluge Kombination" aus Bildungsangeboten geben. "Gerade da, wo Rede und Gegenrede eigentlich miteinander ringen sollten und wo die Debattenkultur exemplarisch geführt werden sollte, hören wir zunehmend von Aggressionen, von Vorgängen, wo Professoren und Studierende niedergebrüllt werden", sagte Klein. Diese "Verrohung" sei "völlig inakzeptabel". Letztlich könne der Kampf gegen Antisemitismus nur gewonnen werden, "wenn die Zivilgesellschaft mitmacht".

L.Davila--TFWP