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Nahe dem von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angegriffenen Gefängnis in Syrien wird weiter gekämpft. Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte lieferte sich das kurdisch dominierte Militärbündnis Demokratische Kräfte Syriens (SDF) am Samstag nahe der Stadt Hassakeh Gefechte mit IS-Kämpfern.
Nach tagelangen Gefechten hatten die SDF am Mittwoch erklärt, wieder die Kontrolle über die Haftanstalt in der nordsyrischen Stadt Hassakeh zu haben. Etwa 60 bis 90 Kämpfer würden sich aber noch im Keller und im Erdgeschoss des Gefängniskomplexes Ghwajran verschanzen.
Bei den Gefechten nach dem Angriff vom 20. Januar starben mehr als 260 Menschen. Laut der Beobachtungsstelle, deren Angaben von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen sind, handelte es sich bei den Toten um etwa 180 IS-Kämpfer, 73 kurdische Kämpfer und sieben Zivilisten. Am Samstag beobachtete ein AFP-Reporter, wie ein Bulldozer die Leichen mutmaßlicher IS-Kämpfer auf einen Lkw schaufelte.
Mehr als hundert IS-Kämpfer hatten am 20. Januar ihren Angriff auf das von Kurden verwaltete Gefängnis Ghwajran gestartet, um Häftlinge zu befreien. In der Haftanstalt saßen bislang nach Angaben der Beobachtungsstelle rund 3500 mutmaßliche IS-Kämpfer, darunter auch führende Köpfe der Miliz. Wie vielen Insassen nach der Erstürmung des Gefängnisses die Flucht gelang, war unklar.
Nach dem Angriff setzten tagelange Kämpfe zwischen dem IS und den von der US-geführten Anti-IS-Koalition unterstützten kurdischen Sicherheitskräften ein. Nach UN-Angaben flohen 45.000 Menschen wegen der Gefechte aus Hassakeh.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle war es der größte Angriff dieser Art seit der Zerschlagung des "Kalifats" des IS 2019. Damals war der IS in Syrien und im Irak militärisch weitgehend besiegt worden.
P.Grant--TFWP