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Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi will aus Enttäuschung über die SPD fortan BSW-Chefin Sahra Wagenknecht unterstützen. Gegenüber den Funke-Zeitungen (Freitagsausgaben) begründete der 96-jährige Sozialdemokrat den Schritt mit seiner Kritik an der Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
"In der SPD kritisiert so gut wie niemand, dass der Kanzler nur für Kanonen wirbt und nicht zugleich auch für Verhandlungen", sagte von Dohnanyi. "Ich bedauere das sehr. Deshalb unterstütze ich Sahra Wagenknecht, weil sie für Verhandlungen mit Russland eintritt." Dafür sei er auch. Das Blutvergießen in der Ukraine müsse enden.
Von Dohnanyi sagte weiter, die SPD sei "gerade dabei, sich selbst zu verraten". In ihrer Geschichte habe es immer zwei Wurzeln gegeben, aus denen die Partei ihre Kraft zog - Friedenspolitik und Sozialpolitik. "Seitdem die SPD die Wurzel Friedenspolitik abgehackt hat, verdient sie zu Recht keine besseren Wahlergebnisse als sie heute bekommt." Er halte den Kampf der Ukraine für "einen Stellvertreterkrieg gegen Russland im Auftrag der USA". Für eine diplomatische Lösung müssten auch russische Sicherheitsinteressen berücksichtigt werden.
Über einen Austritt aus der SPD denkt von Dohnanyi eigenen Angaben zufolge nicht nach: Die Partei müsse ihn ertragen, so wie er sie ertrage. Von Dohnanyi war in den 1980er Jahren Erster Bürgermeister in Hamburg und Anfang der 1970er Jahre Bundesminister unter Kanzler Willy Brandt (SPD).
A.Nunez--TFWP