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Angesichts des Ukraine-Krieges und steigender Preise senkt das Münchener Ifo-Institut seine Wirtschaftsprognose für das Jahr 2022 ab. "Wir müssen unsere Wachstumsrate für dieses Jahr, die wir bis vor kurzem erwartet haben, deutlich stutzen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Freitag dem Nachrichtenportal t-online. "Wir rechnen für dieses Jahr aber immer noch mit einem Wachstum von etwa drei Prozent", fügte er hinzu. Im Dezember hatte das Ifo-Institut noch ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet.
"Aber wir gehen derzeit nicht davon aus, dass die Wirtschaft noch einmal schrumpfen wird, so wie es am Jahresende 2021 der Fall war", sagte Wollmershäuser weiter. Ein Gas-Embargo hätte nach seiner Einschätzung dagegen drastischere Folgen für die Wirtschaft. "In dem Fall würden wir sicher einen wirtschaftlichen Einbruch sehen. Das wäre eine ganz andere Welt." Ohne ein Embargo werde die Erholung nur etwas schwächer ausfallen, "einfach weil wegen der hohen Preise die Konsummöglichkeiten der Menschen eingeschränkt sind", sagte Wollmershäuser.
Auch die Industrie erhole sich langsamer als erhofft, sagte er dem Portal weiter. "Wir hatten eigentlich erwartet, dass die Lieferengpässe Ende vergangenen Jahres ihren Höhepunkt erreicht haben." Nun gehe die "Lieferkrise" noch weiter. Der Krieg in der Ukraine habe seinen Anteil daran.
Am Donnerstag hatte wegen des russischen Angriffs auf das Nachbarland bereits der Internationale Währungsfonds (IWF) vor einem langsameren Wirtschaftswachstum weltweit gewarnt. IWF-Chefin Kristalina Georgieva verwies unter anderem auf steigende Preise für Lebensmittel und Energie.
G.Dominguez--TFWP