The Fort Worth Press - Filmemacher Loznitsa zeigt in Cannes Doku über Kriegsalltag in der Ukraine

USD -
AED 3.673025
AFN 68.000474
ALL 93.02026
AMD 388.466711
ANG 1.802136
AOA 913.498985
ARS 1003.990419
AUD 1.535473
AWG 1.8025
AZN 1.703112
BAM 1.859028
BBD 2.018819
BDT 119.494913
BGN 1.865705
BHD 0.376905
BIF 2897.5
BMD 1
BND 1.343751
BOB 6.909335
BRL 5.814602
BSD 0.999857
BTN 84.485602
BWP 13.651378
BYN 3.272548
BYR 19600
BZD 2.015674
CAD 1.397075
CDF 2870.000138
CHF 0.88679
CLF 0.035284
CLP 973.590189
CNY 7.235798
CNH 7.255525
COP 4390.5
CRC 508.292544
CUC 1
CUP 26.5
CVE 105.624964
CZK 24.210407
DJF 177.720346
DKK 7.11744
DOP 60.403608
DZD 133.587786
EGP 49.671971
ERN 15
ETB 123.398836
EUR 0.954275
FJD 2.2963
FKP 0.789317
GBP 0.793955
GEL 2.724982
GGP 0.789317
GHS 15.849983
GIP 0.789317
GMD 71.000041
GNF 8630.000202
GTQ 7.719178
GYD 209.209595
HKD 7.782925
HNL 25.175013
HRK 7.133259
HTG 131.285912
HUF 392.649975
IDR 15921.85
ILS 3.71219
IMP 0.789317
INR 84.486598
IQD 1310.5
IRR 42105.000205
ISK 139.420269
JEP 0.789317
JMD 158.803485
JOD 0.7091
JPY 154.50898
KES 129.498382
KGS 86.491543
KHR 4049.999882
KMF 469.650117
KPW 899.999621
KRW 1400.354986
KWD 0.30764
KYD 0.833321
KZT 495.877273
LAK 21959.999768
LBP 89550.000273
LKR 290.944865
LRD 180.25028
LSL 18.109739
LTL 2.95274
LVL 0.60489
LYD 4.884975
MAD 10.01395
MDL 18.209124
MGA 4670.999775
MKD 58.714642
MMK 3247.960992
MNT 3397.999946
MOP 8.016062
MRU 39.915037
MUR 46.400064
MVR 15.450074
MWK 1735.999934
MXN 20.411085
MYR 4.46498
MZN 63.902276
NAD 18.109792
NGN 1694.17998
NIO 36.790097
NOK 11.065015
NPR 135.177343
NZD 1.705611
OMR 0.38499
PAB 0.999948
PEN 3.795027
PGK 4.026501
PHP 58.980495
PKR 277.912179
PLN 4.144406
PYG 7848.150595
QAR 3.64075
RON 4.748905
RSD 111.645038
RUB 101.299081
RWF 1371
SAR 3.754185
SBD 8.355531
SCR 13.660962
SDG 601.487009
SEK 11.060521
SGD 1.34643
SHP 0.789317
SLE 22.585039
SLL 20969.504736
SOS 571.495264
SRD 35.405036
STD 20697.981008
SVC 8.749543
SYP 2512.529858
SZL 18.120494
THB 34.733968
TJS 10.649728
TMT 3.51
TND 3.153028
TOP 2.342098
TRY 34.477585
TTD 6.787668
TWD 32.550798
TZS 2652.358996
UAH 41.282881
UGX 3694.533288
UYU 42.610626
UZS 12879.999989
VES 46.272339
VND 25422.5
VUV 118.722009
WST 2.791591
XAF 623.500672
XAG 0.032492
XAU 0.000374
XCD 2.70255
XDR 0.762793
XOF 622.000038
XPF 114.249984
YER 249.899323
ZAR 18.10309
ZMK 9001.199618
ZMW 27.574604
ZWL 321.999592
  • Euro STOXX 50

    26.1200

    4755.83

    +0.55%

  • MDAX

    -134.3000

    25868.27

    -0.52%

  • SDAX

    25.8800

    13246.88

    +0.2%

  • DAX

    141.3900

    19146.17

    +0.74%

  • TecDAX

    11.2500

    3329.06

    +0.34%

  • Goldpreis

    20.5000

    2672.2

    +0.77%

  • EUR/USD

    -0.0066

    1.048

    -0.63%

Filmemacher Loznitsa zeigt in Cannes Doku über Kriegsalltag in der Ukraine
Filmemacher Loznitsa zeigt in Cannes Doku über Kriegsalltag in der Ukraine / Foto: © AFP

Filmemacher Loznitsa zeigt in Cannes Doku über Kriegsalltag in der Ukraine

"Wenn es Tränen gibt, sollen es Tränen der Freude sein", sagt eine ukrainische Standesbeamtin zu Ivan und Viktoria, einem frisch getrauten Paar. Die Braut trägt ein hochgeschlitztes weißes Kleid, er eine rosa Rose an der Uniform - eine Momentaufnahme aus dem Kriegsalltag. Der ukrainische Filmemacher Sergei Loznitsa, der seit langem im europäischen Ausland lebt, hat am Donnerstag seinen Dokumentarfilm "Invasion" in Cannes vorgestellt.

Textgröße:

"Ich wollte zeigen, wie der Krieg die Gesellschaft verändert", sagt Loznitsa. Zehn Jahre ist es her, dass Loznitsa in Cannes mit seinem Dokumentarfilm "Maidan" die ukrainischen Proteste zeigte, die zum Sturz des damaligen Kreml-treuen Präsidenten Viktor Janukowitsch führten. Nun geht es in "Invasion" um den russischen Angriffskrieg in seinem Land.

Eine "Ode an die Ukraine" solle sein Film sein, betont Loznitsa, der 2022 von der ukrainischen Filmakademie ausgeschlossen wurde, weil er sich gegen einen pauschalen Boykott russischer Filmemacher ausgesprochen hatte. Dazu habe er seine Meinung nicht geändert, sagt er.

Lange Einstellungen, keine Musik, keine Kommentare - Loznitsa bleibt seinem Stil treu. "Ich will in das Material nicht eingreifen, ich will es nicht korrumpieren", erklärt er. Auf diese Weise werde der Zuschauer in das Geschehen hineingezogen. "Er wird Teil der Tragödie", erklärt der Filmemacher. "Ich will so ehrlich wie möglich sein, wenn ich etwas dokumentiere - ob ich es mag oder nicht."

Eine Szene in dem gut zwei Stunden langen Film sei für ihn besonders schmerzlich gewesen, sagt der Regisseur. Zu sehen ist ein schicker Buchladen auf zwei Etagen mit dunklen Holzregalen, schmiedeeisernem Treppengeländer, Ledersofa. Vor der Kasse und im Lager stapeln sich Bücher, teils in Kartons, teils mit Schnüren gebündelt. Junge Männer holen die Stapel aus dem Laden und werfen sie auf einen Lastwagen, wortlos, geschäftig.

Es sind russische Bücher. Dostojewski, Puschkin, Bilderbücher, Übersetzungen von Jack London und Stefan Zweig. Später laufen sie über ein Laufband in eine Altpapierpresse, so langsam, dass die Titel zu lesen sind.

"Diese Szene hat mir sehr wehgetan", sagte Loznitsa. "Ich kenne den Laden, ich kenne die Bücher. Ich hatte manche von ihnen als Kind auf dem Nachttisch liegen", erinnert er sich. Die Zerstörung der russischen Bücher sei eines der Zeichen, wie die Gesellschaft sich verändere. "Ich kann die Gefühle verstehen, aber ich kann es nicht akzeptieren", sagt er. "Der Akt des Vernichtens ist für mich unerträglich."

Beerdigungen, Schießübungen, das Abfüllen von Kanistern an einer Wasserstelle - all das ist in dem Dokumentarfilm zu sehen. "Na, wo ist Euer Lächeln", ruft ein Weihnachtsmann, der mit einer Gruppe von Kindergartenkindern tanzt und anschließend Geschenke verteilt. Eine junge Frau hofft auf die Freilassung ihres Partners, der in russischer Gefangenschaft ist. "Wir sind nur 30 oder 40 Kilometer voneinander entfernt, es ist verrückt", sagt sie.

Loznitsa hat gleich nach Kriegsbeginn angefangen, an der Dokumentation zu arbeiten, ohne allerdings selbst in die Ukraine zu fahren. Ein oder zwei Mal pro Monat ist ein kleines Team losgefahren, in Städte und Dörfer in verschiedenen Landesteilen. "Wir wollten einen möglichst breiten Ausschnitt der Gesellschaft zeigen", sagt er.

Der ukrainische Filmemacher zählt zu den Stammgästen in Cannes. Sein Film "Mein Glück" war der 2010 der erste ukrainische Film, der auf dem Festival gezeigt wurde. Es folgten "Maidan" sowie "Donbass", "Babyn Jar. Kontext" und "Luftkrieg".

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, den früher erfolgreichen Schauspieler und heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für einen seiner nächsten Filme zu verpflichten, lacht er, wird aber schnell wieder ernst. "Darüber habe ich noch nicht nachgedacht", meint er. Seine ganze Hoffnung sei darauf gerichtet, dass dieser Krieg ende. "Dafür bete ich jeden Tag."

G.Dominguez--TFWP