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Der deutsche Filmemacher Wim Wenders ist in Lyon mit dem renommierten französischen Filmpreis Prix Lumière für sein Gesamtwerk ausgezeichnet worden. Das "Wesen des Kinos" sei das Licht, sagte ein sehr bewegter Wenders bei der Entgegennahme des Preises beim Festival Lumière auf Französisch. "Auf der Leinwand versucht man, Licht auf die Welt zu werfen, auf Geschichten, auf Menschen." Ziel seines Werks sei es, "zu beleuchten, wie wir leben, wie wir besser leben können".
Wenders wurde mit Filmen wie "Buena Vista Social Club", "Paris, Texas" und "Der Himmel über Berlin" bekannt. Beim Festival von Cannes war der 78-Jährige gleich mit zwei Filmen vertreten gewesen.
"Perfect Days" erzählt die Geschichte eines feinsinnigen Toiletten-Putzmanns in Tokio. Der japanische Schauspieler Koji Yakusho wurde in Cannes für seine Rolle als bester männlicher Darsteller ausgezeichnet. In einer Nebenreihe wurde "Anselm, das Rauschen der Zeit" gezeigt, ein 3D-Dokumentarfilm über den in Frankreich lebenden deutschen Künstler Anselm Kiefer.
Das Festival Lumière ist benannt nach den Brüdern Lumière, die als Erfinder des Kinos gelten. Es wurde von Thierry Frémaux gegründet, dem Leiter des Filmfestivals von Cannes. Den Prix Lumière, der zum 15. Mal verliehen wurde, hatten zuvor unter anderen Martin Scorsese, Pedro Almodóvar und Quentin Tarantino erhalten.
Wenders, der seit 30 Jahren mit seiner Frau Donata verheiratet ist, bezeichnete sich kürzlich selber als "sehr beliebten Patenonkel". Da er aufgrund von schlecht behandelten Krankheiten in den Nachkriegsjahren keine Kinder zeugen konnte, sei er den Kindern seines jung verstorbenen Bruders sehr nahe gewesen, "weit mehr als ein Onkel", sagte er der Illustrierten "Bunte".
M.Delgado--TFWP