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Die Blutspenden sind vor den Sommerferien massiv eingebrochen. Es gebe im Moment bis zu 30 Prozent weniger Spenden, sagte ein Sprecher des Blutspendediensts des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in München der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt kaum Puffer, kaum Reserven, in den Regalen ist es fast überall leer."
Der Sprecher begründete dies unter anderem mit dem sehr hohen Bedarf an Blutprodukten in den Krankenhäusern, in denen derzeit viele wegen der Coronapandemie verschobene Operationen nachgeholt würden. Zugleich gebe es nach den pandemiebedingten Einschränkungen der Vorjahre einen "unglaublichen Reisedrang" der Deutschen. Dadurch seien Spender "nicht greifbar".
"Wir brauchen jetzt eine Trendwende, um einen gravierenden Notstand abzuwenden", sagte der DRK-Sprecher vor dem Weltblutspendetag am kommenden Dienstag. Nötig sei einerseits Kontinuität beim Blutspenden. So spendeten in Deutschland nur rund drei Prozent der Bevölkerung regelmäßig Blut. Um die Versorgung mit Blutpräparaten langfristig ausreichend zu sichern, sei ein Anteil von rund sechs Prozent nötig. Blutprodukte sind nur begrenzt haltbar.
Zudem gelte es, junge Erstspender, die während der Hochzeiten der Pandemie Blut gespendet und die Risikogruppen entlastet hätten, zurückzuholen und für regelmäßige Spenden zu gewinnen. Ein bis zwei Blutspenden jährlich wären schon hilfreich, sagte der Sprecher. Normalerweise können Männer bis zu sechsmal und Frauen bis zu dreimal binnen zwölf Monaten Blut spenden.
Das DRK appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, am besten noch vor dem Urlaub zu einer Blutspendestelle zu gehen. "Wir brauchen Kontinuität über den Sommer", sagte der Sprecher. Täglich werden in Deutschland im Schnitt rund 14.000 Blutspenden für Operationen, Unfallopfer und die Behandlung schwerer Krankheiten wie Krebs benötigt.
L.Coleman--TFWP