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Deutschlands Hausärzte fordern einen besseren Schutz vor Gewalt. "Insbesondere unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer häufiger Opfer von aggressivem und beleidigendem Verhalten", sagte der Bundesvorsitzende des Verbands der Hausärzte und Hausärztinnen, Markus Beier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. Vor einigen Tagen hatte bereits Kassenärzte-Chef Andreas Gassen zunehmende Gewalt von Patienten in Praxen beklagt.
Beier zufolge ist körperliche Gewalt die Ausnahme, komme aber vereinzelt vor. Er hält die zunehmenden Aggressionen für mitverantwortlich für den sich zuspitzenden Fachkräftemangel in den Praxen: Wenn sich medizinische Fachangestellte "regelmäßig von Patientinnen und Patienten anbrüllen lassen" müssten, "dann sinkt natürlich die Lust, sich für diesen Beruf zu entscheiden, massiv", sagte er den Funke-Zeitungen.
Beier forderte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf, beim geplanten Gesetz zum besseren Schutz von Einsatzkräften auch die Arztpraxen mit einzubeziehen. Das Bundesjustizministerium arbeitet an einer Verschärfung des Strafrechts zum Schutz von Rettungskräften. Hintergrund sind vermehrte Übergriffe auf haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten in den vergangenen Jahren.
Nach den Aussagen von Gassen in der vergangenen Woche hatte Minister Buschmann angekündigt, Anpassungen an der geplanten Reform prüfen zu wollen. "Wir wollen Rettungskräfte wie Feuerwehrleute, Polizisten oder auch das medizinische Personal in den Notfallambulanzen besser vor Anfeindungen und Gewalt schützen", sagte Buschmann vergangenen Dienstag der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Er fügte hinzu: "Ob wir solche besonderen Situationen vergleichbar auch in den Arztpraxen haben und somit ein vergleichbares Rechtsgut betroffen ist, würde ich gerne mit Herrn Gassen persönlich besprechen. Wir werden uns zusammensetzen."
S.Weaver--TFWP