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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat davor gewarnt, in der Corona-Pandemie nicht mehr mit einer Verschlechterung der Lage zu rechnen. "Im besten Fall wird das Virus harmloser und löst nur noch kleine und lokal begrenzte Ausbrüche aus", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe). Ob das so komme, wisse aber niemand. "Wir müssen auf alles vorbereitet sein."
Expertinnen und Experten hatten zuletzt einen baldigen Übergang von der Pandemie zur Endemie des Coronavirus vorausgesagt. "Endemie kann viel bedeuten", betonte allerdings Lauterbach. "Wir können auch in eine Endemie geraten, in der eine sehr gefährliche Variante dominant ist, gegen die wir die Schwachen weiter mit großem Aufwand schützen müssen." Wie sich das Virus weiterentwickele, könne niemand vorhersagen.
Zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland sagte Lauterbach, die stark steigenden Infektionszahlen bewegten sich in einem Rahmen, den Fachleute des Robert-Koch-Instituts zuvor errechnet hätten. "Deutschland ist gerade mit deutlich niedrigeren Fallzahlen unterwegs als andere europäische Länder."
Er verteidigte zudem das Vorhaben, die als besonders zuverlässig geltenden PCR-Tests wegen knapp werdender Kapazitäten zu rationieren. "Für sehr viele Testanlässe ist der Antigentest jetzt optimal geeignet, weil er zuverlässig funktioniert und die Ergebnisse schneller vorliegen als bei PCR-Tests."
Entsetzt zeigte sich Lauterbach über Menschen in Gesundheitsberufen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen. "Dass medizinisches Personal wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und sogar bereit ist, Patienten zu gefährden, kann nicht sein", sagte er. Es müsse in Kauf genommen werden, dass einzelne Fachkräfte ihre Einrichtungen verlassen, wenn die Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen vom 15. März an greift. "Dann stellt sich aber ohnehin die Frage, ob die Person für den Beruf überhaupt geeignet war."
Er glaube nicht, dass viele Pflegekräfte der Corona-Impfung kritisch gegenüberstehen, fügte Lauterbach hinzu. Am Termin der Umsetzung will er festhalten. Zur Forderung einzelner Bundesländer, die Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zu verschieben, sagte er: "Das kommt für uns nicht in Frage." Es gehe um den Schutz derer, die besonders gefährdet sind. Das Thema werde mit den Bundesländern gerade "intensiv" besprochen.
G.Dominguez--TFWP