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Die Stiftung Patientenschutz hat den Zeitpunkt der geplanten Streiks der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte aus Protest gegen die Lage im Gesundheitssystem kritisiert. Stiftungsvorstand Eugen Brysch sagte der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe), selbst die Lokführergewerkschaft verzichte zwischen Weihnachten und Anfang des neuen Jahres auf Streiks. "Deshalb ist es unverständlich, dass in Zeiten vieler Kranker zu Praxisschließungen aufgerufen wird."
Die Aktion der Ärztinnen und Ärzte treffe vor allem alte und schwache Menschen, warnte der Patientenschützer. Schließlich sei auch der ärztliche Bereitschaftsdienst in dieser Zeit stark eingeschränkt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeige jedoch "außer öffentlich wirksamer Verständnislosigkeit" keine Initiative, um die Aktionen zu stoppen.
Der Virchowbund, Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland, hat für den 27. bis 29. Dezember in ganz Deutschland zu Praxisschließungen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik aufgerufen.
"Wir geben unseren Medizinischen Fachangestellten in dieser Zeit frei – als Dankeschön für ihre harte Arbeit und als Ausgleich, weil sie bis heute keinen staatlichen Corona-Bonus erhalten haben", heißt es in dem Aufruf auf der Website des Verbands. Da nach dem Protest das Wochenende und der Neujahrstag folgen, dürften die Praxen erst am 2. Januar wieder öffnen.
Linken-Chefin Janine Wissler zeigte Verständnis für die Streiks und kritisierte Gesundheitsminister Lauterbach. Dessen Aufforderung an die Hausärzte, die Patientinnen und Patienten zwischen den Jahren nicht im Stich zu lassen, sei "unverschämt und wirkt wie blanker Hohn angesichts seiner zweijährigen Versäumnisse im Gesundheitsbereich", sagte sie der "Rheinischen Post". Lauterbach müsse sich an seine eigene ärztliche Ethik erinnern und die Forderungen im Gesundheitsbereich ernst nehmen.
M.Delgado--TFWP