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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Notwendigkeit einer "Aufholjagd" bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens bekräftigt. Nach dem Start des elektronischen Rezepts vor gut einem Monat würden in diesem Sommer auch die elektronische Patientenakte und das Forschungsdatengesetz auf den Weg gebracht, sagte Lauterbach am Mittwoch nach dem Besuch einer kardiologischen Gemeinschaftspraxis in Berlin-Charlottenburg. Das E-Rezept funktioniere in der besuchten Praxis gut, sagte der Minister.
Die Arbeitsabläufe würden deutlich vereinfacht und verbessert, außerdem werde Zeit eingespart. Das E-Rezept bringe aber auch mehr Sicherheit für die Patientinnen und Patienten, betonte Lauterbach. Fehler in der Medikation seien damit "viel unwahrscheinlicher".
Das E-Rezept war am 1. Juli gestartet. Bis zum Mittwoch wurden nach Angaben Lauterbachs 2,4 Millionen dieser Rezepte eingelöst. Das ist unter anderem mit der elektronischen Gesundheitskarte möglich. "Bis jetzt sind die Erfahrungen sehr positiv", so der Minister. "Wir bekommen damit eine bessere Versorgung bei gleichzeitiger Entbürokratisierung."
Die elektronische Akte könnte nach den Worten des Ministers am 30. August im Bundeskabinett beschlossen werden. Sie sei nötig, damit alle Ärzte an jedem Platz sehen könnten, "welche Untersuchungen sind bei einem Patienten in der Vergangenheit gemacht worden, wie haben sich die Laborwerte entwickelt, auf welche Medikamente hat er gut reagiert oder nicht".
Das ebenfalls zeitnah geplante Forschungsdatengesetz sei nötig, weil viele Pharmaunternehmen Deutschland als Forschungsstandort inzwischen mieden, weil Forschungsdaten fehlten.
Mit Blick auf Kritik aus der Ärzteschaft an den Digitalisierungsvorhaben sagte Lauterbach: "Wir können nicht so weitermachen wie bisher, die Bedenkenträgerei muss enden." Natürlich gebe es am Anfang "immer etwas Ruckelei", aber das E-Rezept funktioniere und die E-Akte werde ebenso funktionieren.
G.George--TFWP