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Mitarbeitende in Kinderkliniken beklagen schlechte Arbeitsbedingungen: In einer Umfrage des Norddeutschen Rundfunks (NDR) unter 630 Ärzten und Pflegefachkräften gaben rund 40 Prozent an, dass es aufgrund der hohen Arbeitsbelastung in Kinderkliniken schon einmal zu einer Patientengefährdung gekommen ist, wie der NDR am Donnerstag mitteilte. Außerdem hätten viele Teilnehmende mitgeteilt, dass sowohl im pflegerischen als auch im ärztlichen Bereich Personal fehle.
Kinder könnten nicht zeitgerecht und nicht gründlich genug behandelt werden, gaben demnach ebenfalls viele Ärzte und Pflegefachkräfte in der nicht-repräsentativen Umfrage an. Darüber hinaus komme es immer wieder zu einer Fehl- oder Überdosierung von Medikamenten.
34 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben außerdem an, mehrmals die Woche über ihre persönliche Belastungsgrenze zu gehen. Weitere 41 Prozent tun dies nach eigenen Angaben mehrmals im Monat.
Der NDR-Sendung "Panorama" sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass die Kindermedizin chronisch unterfinanziert sei. Im Zuge der Krankenhausreform solle die Kindermedizin zukünftig Sonderzuschläge erhalten, hieß es. Die Höhe sei jedoch noch unklar.
Der NDR befragte die Mediziner sowie Pflegefachkräfte gemeinsam mit dem Ärzteverband Hartmannbund. "Wenn man möchte, dass Ärztinnen und Ärzte und Pflegepersonal sich konzentriert um die Patientinnen und Patienten kümmern können, muss der ökonomische Druck aus dem System", forderte der Kinderarzt und Hartmannbund-Vorstandsmitglied Theodor Uden.
W.Matthews--TFWP