The Fort Worth Press - Karlsruhe: Datenweitergabe durch Verfassungsschutz muss neu geregelt werden

USD -
AED 3.673005
AFN 68.349897
ALL 88.547076
AMD 385.979049
ANG 1.799803
AOA 940.085453
ARS 967.245637
AUD 1.454334
AWG 1.8025
AZN 1.696998
BAM 1.751081
BBD 2.016349
BDT 119.338174
BGN 1.751385
BHD 0.376916
BIF 2895.936109
BMD 1
BND 1.283273
BOB 6.900226
BRL 5.438296
BSD 0.998639
BTN 83.589131
BWP 13.062825
BYN 3.267647
BYR 19600
BZD 2.012946
CAD 1.349255
CDF 2865.000018
CHF 0.848765
CLF 0.032831
CLP 905.902737
CNY 7.013502
CNH 6.99961
COP 4166.51
CRC 524.308353
CUC 1
CUP 26.5
CVE 98.724147
CZK 22.525898
DJF 177.828314
DKK 6.68071
DOP 60.059092
DZD 132.35821
EGP 48.371403
ERN 15
ETB 119.318739
EUR 0.895965
FJD 2.190204
FKP 0.761559
GBP 0.74735
GEL 2.724976
GGP 0.761559
GHS 15.755074
GIP 0.761559
GMD 68.509698
GNF 8624.764974
GTQ 7.719581
GYD 208.933576
HKD 7.78014
HNL 24.808846
HRK 6.799011
HTG 131.918704
HUF 355.099969
IDR 15152.8
ILS 3.704785
IMP 0.761559
INR 83.68005
IQD 1308.222949
IRR 42105.00024
ISK 135.00954
JEP 0.761559
JMD 156.800072
JOD 0.708699
JPY 146.342502
KES 128.82968
KGS 84.204306
KHR 4057.659594
KMF 442.125003
KPW 899.999433
KRW 1320.815002
KWD 0.30535
KYD 0.832188
KZT 478.299991
LAK 22051.713641
LBP 89428.159582
LKR 299.341045
LRD 193.739872
LSL 17.171955
LTL 2.95274
LVL 0.60489
LYD 4.727286
MAD 9.659059
MDL 17.391577
MGA 4518.757275
MKD 55.115606
MMK 3247.960992
MNT 3397.999955
MOP 8.002793
MRU 39.508461
MUR 45.750211
MVR 15.350323
MWK 1731.66801
MXN 19.606095
MYR 4.127992
MZN 63.896896
NAD 17.171724
NGN 1652.170006
NIO 36.752692
NOK 10.56933
NPR 133.742502
NZD 1.587365
OMR 0.38495
PAB 0.998639
PEN 3.746049
PGK 3.969021
PHP 55.975027
PKR 277.324583
PLN 3.831749
PYG 7800.021488
QAR 3.640075
RON 4.457019
RSD 104.881003
RUB 92.452943
RWF 1349.807503
SAR 3.750946
SBD 8.302717
SCR 14.478163
SDG 601.446549
SEK 10.14722
SGD 1.28584
SHP 0.761559
SLE 22.847303
SLL 20969.494858
SOS 570.776256
SRD 30.543496
STD 20697.981008
SVC 8.738199
SYP 2512.529936
SZL 17.164319
THB 32.46991
TJS 10.620403
TMT 3.51
TND 3.035992
TOP 2.342097
TRY 34.181155
TTD 6.778584
TWD 31.717498
TZS 2736.858974
UAH 41.115051
UGX 3687.853095
UYU 42.214682
UZS 12740.507292
VEF 3622552.534434
VES 36.819464
VND 24615
VUV 118.722009
WST 2.797463
XAF 587.301459
XAG 0.031501
XAU 0.000375
XCD 2.70255
XDR 0.738831
XOF 587.290943
XPF 106.776732
YER 250.350102
ZAR 17.22638
ZMK 9001.195264
ZMW 26.28926
ZWL 321.999592
  • Euro STOXX 50

    115.7000

    5032.59

    +2.3%

  • TecDAX

    64.5300

    3363.43

    +1.92%

  • MDAX

    479.7300

    26797.03

    +1.79%

  • SDAX

    375.0400

    14058.31

    +2.67%

  • DAX

    319.8600

    19238.36

    +1.66%

  • Goldpreis

    -6.4000

    2688.5

    -0.24%

  • EUR/USD

    -0.0042

    1.1137

    -0.38%

Karlsruhe: Datenweitergabe durch Verfassungsschutz muss neu geregelt werden
Karlsruhe: Datenweitergabe durch Verfassungsschutz muss neu geregelt werden / Foto: © AFP/Archiv

Karlsruhe: Datenweitergabe durch Verfassungsschutz muss neu geregelt werden

Die Weitergabe von persönlichen, durch den Verfassungsschutz gesammelten Daten an Polizei und Staatsanwaltschaft muss neu geregelt werden. Die aktuelle Regelung sei nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, erklärte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss. Damit hatte die 2013 durch den später als NSU-Helfer verurteilten Carsten S. eingereichte Verfassungsbeschwerde Erfolg. (Az. 1 BvR 2354/13)

Textgröße:

Er wandte sich dagegen, dass der Inlandsgeheimdienst zur Verhinderung oder Verfolgung von Staatsschutzdelikten personenbezogene Daten an Polizei und Staatsanwaltschaft weitergibt. Das sind Taten, die sich beispielsweise gegen den Rechtsstaat oder die Landessicherheit richten. Konkret ging es S. um das Rechtsextremismus-Datei-Gesetz, das zur Bekämpfung von Rechtsextremismus die Speicherung gewisser Daten vorsieht und auf das Bundesverfassungsschutzgesetz Bezug nimmt.

Das Gericht erklärte nun, dass die aktuelle Regelung gegen das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung verstoße. Zwar diene sie dem legitimen Zweck, die Sicherheit des Staats und der Bevölkerung zu schützen. Doch sei sie nicht klar genug und außerdem nicht verhältnismäßig. Im strittigen Gesetz werden nämlich die Straftaten, für die es gelten soll, nicht einzeln aufgeführt. Stattdessen bezieht es sich auf ein anderes Gesetz, in dem verschiedene Delikte gelistet sind.

Diese könnten aber nicht alle als "besonders schwere Straftaten" gelten, erklärte das Bundesverfassungsgericht - und nur für deren Verfolgung dürfe der Verfassungsschutz Daten an Polizei oder Staatsanwaltschaft weitergeben. Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden sind nämlich getrennt: Der Verfassungsschutz darf zwar mehr Daten sammeln, aber bei Straftaten nicht selbst gegen Täter oder Verdächtige vorgehen.

Das Gericht rügte außerdem, dass die Weitergabe der Daten nicht an eine konkrete Gefahrenlage oder den erhärteten Verdacht auf solche Straftaten gebunden sei. Es entschied aber, dass die Regelung bis Ende 2023 eingeschränkt bestehen bleiben kann.

Sie sei nämlich nicht im Kern verfassungswidrig, sondern nur in einzelnen Aspekten. "Ein effektiver Informationsaustausch, welcher der Verhinderung und Verfolgung von Staatsschutzdelikten dient, ist von großer Bedeutung", erklärte das Gericht. Allerdings dürften Daten auch jetzt schon nur bei besonders schweren Straftaten weitergegeben werden. Wann die "Übermittlungsschwelle" überschritten sei, hänge auch davon ab, an welche Behörde die Daten gingen.

Das Bundesverfassungsgericht veröffentlichte den Namen des Beschwerdeführers nicht, teilte aber mit, dass dieser 2018 im Prozess um die rechtsextremistische Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wegen Beihilfe zu neun Morden zu einer Jugendstrafe verurteilt worden war und derzeit im Zeugenschutzprogramm des Bundeskriminalamts sei.

Der NSU, bestehend aus Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos ermordete zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen. Seine Existenz wurde erst 2011 bekannt. Böhnhardt und Mundlos begingen Suizid. Zschäpe sowie vier Helfer der Terrorzelle sind inzwischen rechtskräftig verurteilt. S. bekam drei Jahre Jugendhaft. Nur durch seine umfassende Aussage konnte die Bundesanwaltschaft die Tatabläufe damals weitgehend ermitteln. Er war auch der einzige Angeklagte, der Reue zeigte.

A.Nunez--TFWP